William W. Melnitz

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 14.4.1900 Köln (D), † 12.1.1989 Los Angeles (USA), eigentlich Wilhelm Chmelnitzky.

1920–23 unter dem Namen Willy Chmelnitzky Regisseur und Dramaturg unter anderem am Theater am Friesenplatz und am Rheinischen Volkstheater in Köln, 1923–25 Oberspielleiter am Stadttheater Münster, daneben 1920–23 Studium an den Universitäten Köln und Berlin. 1925/26 Oberspielleiter und Schauspieler am Kleinen Theater Kassel, 1926–30 Regisseur und Dramaturg am Neuen Theater Frankfurt am Main, 1930–33 Oberspielleiter am Schauspielhaus Bremen, daneben weiterhin Gastregisseur am Neuen Theater Frankfurt am Main. 1933 als Jude entlassen, Gastregisseur beim Jüdischen Kulturbund Berlin, 1935–38 Vizedirektor des Deutschen Volkstheaters Wien. 1938 Emigration in die Schweiz. 1938/39 Schauspieler und Regisseur unter →Ulrich Diem am →Stadttheater St. Gallen (nun unter dem Künstlernamen Melnitz). M. inszenierte dort unter anderem →Curt Goetz’ "Hokuspokus" und die Uraufführung von →Max Gertschs "Sir Basils letztes Geschäft". Im Sommer 1939 Emigration in die USA, Arbeit in einer Wäscherei, Regisseur an der Österreichischen Bühne, Mitarbeit an Max Reinhardts "Workshop" in Hollywood. 1941–42 Assistent, 1942–47 Dozent an der deutschen Sprachabteilung der University of California in Los Angeles (UCLA), daneben Studium an der theaterwissenschaftlichen Abteilung, 1947 Promotion ("War and Revolution on the Stage of the Weimar Republic"), danach Dozent und Assistenzprofessor. Mitbegründer und Kodirektor eines experimentellen Theaters an der UCLA, inszenierte dort unter anderem 1958 Rostands "Cyrano de Bergerac", 1960 Schillers "Don Carlos", 1961 James Yaffes "The Deadly Game" nach →Friedrich Dürrenmatt. Ab 1961 Dekan am College of Fine Arts, 1967 Benennung eines Universitätsgebäudes nach M. Diverse Gastprofessuren, unter anderem 1969–73 an der State University in New York, Direktor des Max-Reinhardt-Archivs. Diverse theaterwissenschaftliche Publikationen, darunter, jeweils zusammen mit Kenneth Macgowan, "The Living Stage" (1955) und "Golden Ages of the Theatre" (1959).

Auszeichnungen

  • 1959 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Nachlass

  • Theatre Arts Department der Lawrence Clark Powell Library der UCLA.


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: William W. Melnitz, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1226.

Normdaten

Vorlage:Normdaten