Yvonne Naef

Aus Theaterlexikon - CH
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* 9.11.1957 Schaffhausen.

Nach der Matura zunächst Ausbildung zur Primarlehrerin, dann 1978–83 Studium der Musikwissenschaft in Zürich (ohne Abschluss). Parallel dazu Gesangsstudium in Zürich bei Kurt Widmer (1984 Diplom des Schweizerischen Musikpädagogischen Verbands). Während fünf Jahren Mitglied der Basler Madrigalisten. Seit 1987 weitere Studien bei →Barbara Martig-Tüller sowie Meisterkurse bei Burga Schwarzbach. Bühnendebüt 1989 in der Titelpartie von Rossinis "La Cenerentola" in der Aula der Universität Freiburg. 1990–95 trat N. wiederholt in Produktionen der Opera mobile Basel auf (1990 Rosina in Rossinis "Il barbiere di Siviglia"). Nach ihren Anfängen als lyrische Koloraturmezzosopranistin erweiterte N. ihr Repertoire rasch zum dramatischen Fach hin. 1990–93 erstes festes Engagement am →Stadttheater St. Gallen (unter anderem Nancy Waters in Brittens "Albert Herring", Ulrica in Verdis "Un ballo in maschera", Orfeo in Glucks "Orfeo ed Euridice", Titelpartie in Händels "Ariodante" und Sara in Donizettis "Roberto Devereux"). 1993–95 war N. Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden (zum Beispiel Preziosilla in Verdis "La forza del destino", Adalgisa in Bellinis "Norma" und Brangäne in →Richard Wagners "Tristan und Isolde"). Auftritte an der Oper von Monte Carlo (1994 Giovanna Seymour in Donizettis "Anna Bolena") und an der Scala in Mailand (1995 Giulietta in Offenbachs "Les Contes d’Hoffmann") bildeten den Auftakt zu einer internationalen Gastspieltätigkeit. Schwerpunkte in N.s Bühnenrepertoire bilden das italienische Fach – namentlich Verdi – sowie die Opern Wagners. Sie sang beispielsweise die Verdi-Partien Amneris in "Aida" (unter anderem Deutsche Oper Berlin), Eboli in "Don Carlo" (als Hausdebüts 1998 an den Salzburger Festspielen und 2000 an der Staatsoper Wien, 2003 am →Opernhaus Zürich), Azucena in "Il Trovatore" (Opernhaus Zürich, →Stadttheater Bern, Deutsche Oper Berlin und 2002 als Debüt an der Covent Garden Opera in London) sowie die Wagner-Partien Fricka in "Das Rheingold", Fricka, Waltraute und Sieglinde in "Die Walküre" (1997 Debüt an den Bayreuther Festspielen mit Waltraute), Waltraute und zweite Norn in "Götterdämmerung" sowie Venus in "Tannhäuser". Daneben pflegt N. das französische und russische Repertoire (unter anderem Branghien in →Frank Martins "Le Vin herbé"1997 am Opernhaus Zürich, Gertrude in Ambroise Thomas’ "Hamlet" 2003 an der Covent Garden Opera in London, Marina in Mussorgskys "Boris Godunow" 2001 an der Hamburgischen Staatsoper sowie Marfa in dessen "Chowanschtschina" 2002 am Opernhaus Zürich). N. verfolgt auch eine internationale Karriere als Konzertsängerin.



Autorin: Nina Debrunner



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Debrunner, Nina: Yvonne Naef, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1308.

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