Arnold Kübler
* 2.8.1890 Wiesendangen ZH, † 27.12.1983 Zürich. Vater der Tänzerin →Ursula K., Stief- und Adoptivvater der Schauspieler Jörn und Olaf K.
Nach der Matura ab 1911 Studium der Geologie in Zürich, an der technischen Hochschule in Delft (Holland) und der Bergakademie in Berlin, dazwischen 1912/13 Aufenthalt in Rom. 1917 Abbruch des Studiums, Ausbildung zum Bildhauer bei Hans Markwalder in Zürich. 1918 Hinwendung zum Theater, erste kleine Rollen am →Stadttheater Zürich unter der Direktion von →Alfred Reucker. Zur Verbesserung der hochdeutschen Aussprache 1919 Übersiedlung nach Deutschland, wo K. als Schauspieler (unter anderem Engagements in Dresden, 1919/20 am Stadttheater Görlitz, 1921–23 am Neuen Volkstheater Berlin) und Kneipenwirt wirkte. Am Neuen Volkstheater wurde 1922 seine Komödie "Schuster Aiolos" uraufgeführt, die später auch in der Schweiz mehrfach nachgespielt wurde. 1926 sah sich K. auf Grund einer Entstellung seines Gesichts durch eine missglückte Operation zum Rückzug von der Bühne gezwungen und kehrte nach Zürich zurück. 1929–41 Leiter der "Zürcher Illustrierten", nach deren Einstellung bis 1957 Chefredaktor der vom gleichen Verlag neu gegründeten Monatszeitschrift "Du". Ab 1957 freischaffender Schriftsteller, Zeichner und Kabarettist. K. verfasste neben mehreren autobiografischen Romanen (unter anderem 1934 "Der verhinderte Schauspieler" und die Roman-Tetralogie mit der Hauptfigur Öppi ab 1943) und Zeichenbüchern (darunter 1967 "Paris–Bâle à pied" über seinen einmonatigen Fussmarsch von Paris nach Basel) in den dreissiger Jahren Texte für das →Cabaret Cornichon (etwa das 1937 von →Heinrich Gretler vorgetragene Lied "De Räbehächler") und die Komödie "Schauenberg und Rackertal oder Die heilige Vinzenzia" (1939 anlässlich der Schweizerischen Landesausstellung von der Jungen Kammerbühne des →Schauspielhauses Zürich aufgeführt, Regie: →Oskar Wälterlin). Ab 1951 mehrere kabarettistische Soloprogramme, teilweise unter dem Namen Cabaret Grümpelchammer: 1951 "Grümpelchammer" (Uraufführung im Dachstock des Klubhauses am Alpenquai Zürich, Regie: →Charles Ferdinand Vaucher), 1956 "Neues aus der Grümpelchammer" (Uraufführung im "Hirschen", Regie: →Max Werner Lenz, Bühnenbild: →Max Röthlisberger, Musik: →Robert Blum) und 1960 "Sage und schreibe" (Uraufführung im "Hirschen", Regie: →Reinhart Spörri). 1969 veröffentlichte K. seine kabarettistischen Texte im Band "Sage und schreibe. Humoristisch-kabarettistisch-autobiografischer Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt Zürich". Weitere Bühnenwerke: "De schwarz Panther" (1967).
Auszeichnungen
- 1955 Literaturpreis der Carl Heinrich Ernst-Stiftung Winterthur,
- 1963 Literaturpreis der Stadt Zürich.
Literatur
- Sonderheft der Kulturzeitschrift "Du" zu A. K. 3/1991.
- Weber, Werner: A. K. Schreiber, Zeichner, Schauspieler, 1978.
Nachlass
- Zentralbibliothek Zürich.
Autor/Autorin: Stefan Koslowski/Tanja Stenzl
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Koslowski, Stefan/Stenzl, Tanja: Arnold Kübler, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1044.