Ettore Cella

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* 12.9.1913 Zürich, † 1.7.2004 Brütten ZH.

Bereits mit fünf Jahren wirkte C. in einer Aufführung des italienischen Vereins im Volkshaus Zürich in Tols­tois Stück "Der Hunger" mit. Es folgten Puppentheater und eine Lehre als Glasbläser; Abendkurse an der Kunstgewerbeschule (Bühnenmalerei und Kostümkunde). In Basel lernte er →Emil Heget­schweiler kennen. Als im Kabarett →Resslirytti in Basel ein Darsteller krank wurde, durfte C. einspringen. C. wirkte als Sprecher und Regisseur bei zahlreichen Hörspielen mit. Als Externist spielte er 1935–57 kleinste Rollen am →Schauspielhaus Zürich, Zürich ZH (unter anderem in →Jakob Bührers "Das Volk der Hirten", das C. 1952 auch inszenierte). In immer neuen Varianten spielte C. die Rolle des temperamentvoll radebrechenden Italieners, so gab er in der Radio-Reihe "Brunnenhof 25", die während des Zweiten Weltkriegs ausgestrahlt wurde, den Gemüsehändler Nostrano. Auf diese Popularität griff →Kurt Früh zurück, als er ihn 1957 im Film "Bäckerei Zürrer" als Papa Pizzani besetzte. C. gastierte als Schauspieler unter anderem bei →Egon Karter an der →Komödie, Basel BS, am →Opernhaus Zürich, Zürich ZH (1973 in →Paul Burkhards "Ein Stern geht auf aus Jaakob") und 1994 erneut am Schauspielhaus Zürich (in Jurij Olesas "Die drü Dicke", Regie: →Katja Früh). Als Regisseur arbeitete C. ebenfalls an der Komödie Basel (1955 Bührers "Das Volk der Hirten", 1962 Shakespeares "Ein Sommernachtstraum") sowie am →Stadttheater Bern, Bern BE (1960 Burkhards "Der schwarze Hecht", 1961 Molières "Tartuffe", 1962 Goldonis "Der Diener zweier Herren", 1962 Pirandellos "Heute wird aus dem Stegreif gespielt"), am →Stadttheater Luzern (1968 Schweizer Erstaufführung von Mino Roli/Luciano Vincenzonis "Sacco und Vanzetti", 1971 deutschsprachige Erstaufführung von Ignazio Silones "Das Abenteuer eines armen Christenmenschen") und am →Stadttheater St. Gallen (1980 Burkhards "Der schwarze Hecht"). Vor allem profilierte sich C. in der Oper, so inszenierte er am Opernhaus Zürich 1959 als erste Oper, die in diesem Haus auf Italienisch gesungen wurde, Donizettis "Lucia di Lammermoor" (musikalische Leitung: →Nello Santi), 1973 Mascagnis "Cavalleria Rusticana" zusammen mit →Ruggero Leoncavallos "I pagliacci" sowie Offenbachs "Pariser Leben". C. arbeitete von 1953 bis zu seiner Pensionierung 1977 als Regisseur für das Fernsehen und war einer der Mitbegründer des Fernsehspiels (zahlreiche Regien, darunter 1958 →Werner Johannes Guggenheims "Bomber für Japan", 1962 Pirandellos "Der Mann mit der Blume im Mund", 1968 Claudels "Der Tod des Judas"), zudem wirkte er als Schauspieler in diversen Fernsehspielen und Filmen mit (so etwa 1977 in der Titelrolle von Kurt Gloors "Em Lehme si letscht"). Einen Namen machte sich C. auch als Übersetzer aus dem Französischen (Jean Cocteau) und dem Italienischen (Luigi Pirandello). 2001 veröffentlichte C. die bearbeiteten und ergänzten Lebenserinnerungen seines Vaters Enrico Dezza ("Nonna Adele. Das Damoklesschwert"). Fernsehporträt "Ettore Cella – Ein Künstlerleben" von →Anne Cuneo, Schweizer Fernsehen 2003.

Auszeichnungen

unter anderem

  • 2001 Auszeichnung der Stadt Zürich für seinen Beitrag zum Schweizer Filmschaffen.


Autor: Thomas Hostettler



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Hostettler, Thomas: Ettore Cella, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 367.

Normdaten

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