Gottfried Becker
* 22.6.1879 Köln (D), † 18.1.1952 Basel. ∞ I. →Winnie Becker-Fischer, Sängerin, ∞ II. →Erika Frauscher, Sängerin.
Ausbildung zum Pianisten und Dirigenten an den Konservatorien in Mannheim und Karlsruhe sowie an der Akademie der Tonkunst in München. Engagements 1900–03 als Korrepetitor, Chordirektor und zweiter Kapellmeister am Stadttheater Mainz, 1903–05 als zweiter Kapellmeister am Stadttheater Koblenz und 1905–09 als erster Kapellmeister am Stadttheater Rostock, wo er unter anderem alle Opern von →Richard Wagner dirigierte. 1909 holte ihn Leo Melitz ans →Stadttheater Basel. Dort wirkte er 1909–15 und 1919–28 als erster Kapellmeister, 1928–51 als musikalischer Oberleiter (ab 1942 zusammen mit →Alexander Krannhals) sowie in der Spielzeit 1949/50 nach der Demission von →Egon Neudegg als Kodirektor zusammen mit →Kurt Horwitz und Hans Thudium. Seine bevorzugten Komponisten waren Gluck und Mozart, doch waren in seinem Repertoire auch die französische wie die italienische Oper gleichermassen vertreten. Als Förderer des zeitgenössischen Opernschaffens leitete er bereits 1911 die Schweizer Erstaufführung von Richard Strauss’ "Der Rosenkavalier". Er setzte sich aber auch für Schweizer Komponisten ein: So dirigierte er unter anderem die Uraufführungen von Louis Zehntners Schweizer Volksoper "Amfeld der Söldner" (1935) und →Hans Haugs "Tartuffe" (1937, Regie: →Friedrich Schramm, mit Frauscher als Mariane) sowie die Basler Erstaufführungen von →Othmar Schoecks "Penthesilea" (1930, Regie: →Oskar Wälterlin, mit Frauscher als Prothoe) und →Heinrich Sutermeisters "Romeo und Julia" (1940, Regie: →Max Terpis, mit Frauscher als Julia). Lehrtätigkeit am Konservatorium und an der →Musik-Akademie der Stadt Basel, Basel BS.
Auszeichnungen
- 1949 Ehrenmitglied des Stadttheaters Basel.
Autorin: Ingrid Bigler-Marschall
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Bigler-Marschall, Ingrid: Gottfried Becker, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 141.