Hermann Ferdinand Schell

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* 19.6.1900 Schwyz, † 5.1.1972 Salzburg (A). ∞ 1925 Margarethe Noé von Nordberg (→Margarethe S.-von Noé), Schauspielerin. Vater der Schauspielerinnen →Immy S. und →Maria S. und der Schauspieler →Carl S. und →Maximilian S.

Matura in Basel, Studium der Medizin und dann der Rechtswissenschaft in Basel und München. Dort Mitherausgeber der Zeitschrift "Das Gegenspiel" und Mitgründer des Bunds für dramatische Dichtung. Nach heftig umstrittenen Uraufführungen seiner Bauernspiele "Die Ambergs" und "Die beiden Jütz" (beide 1924 an den Kammerspielen München) wurde S. freier Schriftsteller, lebte nach seiner Heirat in Wien und kehrte 1938 in die Schweiz zurück. Neben Gedichtzyklen und Romanen schrieb er vorwiegend für die Bühne; seine bevorzugte Gattung war das historische Schauspiel. Zu S.s wichtigsten Werken zählen die Tragödie "Iwan der Schreckliche" (Uraufführung 1931 am Stadttheater Aussig), das geistliche Spiel "Der verlorene Sohn" (Dramatisierung des biblischen Gleichnisses, uraufgeführt vor der Hofkirche Luzern, 1931, Regie: →Oskar Eberle), "Der Bürgermeister von Zürich" (Uraufführung 1934 als erstes Stück eines Schweizer Autors am Burgtheater Wien im Zyklus "Stimmen der Völker im Drama"; Schweizer Erstaufführung 1940 im Rahmen der "Schweizerwoche" am →Städtebundtheater Biel-Solothurn, Regie: →Vasa Hochmann), "Das Winkelriedspiel" (Uraufführung 1939 als Freilichtaufführung in Allschwil), "Der schweizerische Robinson" (Schweizerische Landesausstellung Zürich 1939), das Lustspiel "Die vier Füsiliere" (Uraufführung am →Stadttheater Zürich 1941), das Festspiel "Feuer vom Rütli" zur 650-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft (uraufgeführt in Zürich, Zug und Solothurn 1941), das Lustspiel "Auf Befehl der Kaiserin" (Uraufführung 30.9.1947 am →Stadttheater Luzern, Regie: →Hermann Brand), "Richardis" (Uraufführung 1949 in Andlau im Elsass, Titelrolle: Margarethe S.-von Noé, Regie: →Wilfried Scheitlin), die Tragikomödie "Das Naturtalent" (Uraufführung 9.12.1949 am →Stadttheater Bern, Regie: →Raimund Bucher), "Salzburger Legendenspiel" (Uraufführung 1954 am Studio St. Peter in Salzburg), "Der Landvogt von Greifensee" (Uraufführung 16.1.1961 an der →Komödie Basel, Regie: →Helmuth Ebbs; von zahlreichen Bühnen nachgespielt), das Zeitstück "Bikini" (uraufgeführt unter dem Titel "Stunde der Entscheidung" an den Bregenzer Festspielen 1962). Zu S.s weiteren Werken gehören die Komödie "Eugenia" (Dramatisierung einer Novelle von →Gottfried Keller, uraufgeführt in griechischer Sprache 1937 am Olympia-Theater Athen), das religiöse Festspiel "Gottesspiel" (zur 50-Jahr-Feier der Herz-Jesu-Kirche in Zürich-Oerlikon 1943), die Erzählung "Suworows letzte Liebe" (1947), der Gedicht-Zyklus "Zürcher Altstadt" (1949) und die Tragödie "Der weisse Finne" (Uraufführung 8.2.1964 an der Komödie Basel, Regie: Margarethe S.-von Noé). 1958 veröffentlichte S. seine Jugenderinnerungen unter dem Titel "Der Knabenspiegel".

Auszeichnungen

  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse der Republik Österreich.


Autor: Mats Staub



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Staub, Mats: Rolf Lansky, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1595.

Normdaten

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