Lilian Naef
* 29.10.1963 Burgdorf BE.
1984–87 Schauspielausbildung am →Konservatorium für Musik und Theater Bern. 1987–91 war N. an der Freien Volksbühne Berlin engagiert und spielte unter anderem Parze in Dorsts "Der verbotene Garten" (Regie: Hans Neuenfels), Esther in Vitracs "Victor oder Die Kinder an der Macht" (Regie: Klaus Emmerich), Gustchen in Lenz/→Bertolt Brechts "Der Hofmeister" (Regie: Ulrich Heising), Rosetta in Büchners "Leonce und Lena" (Regie: Christof Nel) und Beatrice in Schillers "Die Braut von Messina" (Regie: Ruth Berghaus). 1991–93 war sie Lilo Pfister in "Melodien fürs Gemüt" des Kabarettensembles Geschwister Pfister, zu dessen Gründungsmitgliedern sie gehörte. Daneben Stückverträge an der Schaubühne Berlin (1992 Mopsa in Shakespeares "Das Wintermärchen", Regie: →Luc Bondy) und an der Rost-Bühne Berlin (1992 Titelrolle in "Fräulein Else", Regie: Lore Stefanek). Ab 1993 arbeitete N. mehrere Jahre lang als freischaffende Schauspielerin, unter anderem am Bremer Theater (1994 Christine Linde in Ibsens "Nora oder Ein Puppenheim"), beim →Theater Club 111 Bern (1993 Hanni Spröde in →Meret Matter/→Grazia Pergolettis "Hobbycop"), an der Reitschule Bern (1995 Erzählerin in "Ein Pfund Orangen" nach Marieluise Fleißer), am →Schlachthaus Theater Bern (1998 Meaux in →Roger Lilles "Südwärts", Regie: Stefan Lichtensteiger, und 1999 Freundin in August Stramms "Dreiraff", Regie: Oswald Lipfert), am →Schauspielhaus Zürich (1995 Königin Isabella in →Patrick Freys "Die wilde Sophie" nach →Lukas Hartmann im Schauspielhaus-Keller), am →Theater an der Winkelwiese Zürich (1996 Frau in Martin Walsers "Aus dem Wortschatz unserer Kämpfe", Regie: →Marianne de Pury, und 1998 Angela in →Robert Walsers "Alles ist zu ertragen nur nicht Überglücklichkeit", Regie: →Robert Hunger-Bühler), beim →Freien Theater M.A.R.I.A., Aarau (1997 Mutter in Agnès Jaoui/Jean-Pierre Bacris "Un air de famille", Regie: Serena Sartori). 1999–2002 war N. Ensemblemitglied am →Luzerner Theater. Dort spielte sie unter anderem die Wirtin in Bernhards "Frost" (Regie: Sandra Strunz), Saiko in Yasushi Inoues "Das Jagdgewehr", diverse Rollen in Philippe Minyanas "Das Totenhaus", Monika Gall in Canettis "Die Hochzeit" (Regie: Albrecht Hirche), die Titelrolle in →Paul Steinmanns "Toggeli" sowie Mary Shelley in "Frankenstein" (Regie: Matter) und inszenierte mehrere Projekte. Seit 2002 ist N. künstlerische Leiterin des →Theaters Marie Aarau. Lehrtätigkeit am Konservatorium Luzern. Mehrere Filmrollen.
Autor: Jean Grädel
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Grädel, Jean: Lilian Naef, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1307.