Reinhardt Stumm
* 13.12.1930 Berlin (D).
Nach einer Gärtnerlehre absolvierte S. in Dortmund das Abendgymnasium. Studium der Anglistik, Kunstgeschichte und Psychologie, später auch der Germanistik in Basel. Nebenher begann er für die "Basler Nachrichten" zu schreiben (vor allem als Theaterkritiker) und gab schliesslich das Studium zu Gunsten des Journalismus auf. Mitarbeiter der "Zürcher Woche", 1968–71 auch Redaktor der Schweizer Theaterzeitung. 1970–74 Feuilletonchef der "Basler Nachrichten", die er auf Grund von Differenzen mit dem Chefredaktor wieder verliess. Danach arbeitete er als freier Journalist, vor allem für zahlreiche deutsche Zeitungen und Zeitschriften (unter anderem für "Theater heute") und Radiosender. 1977 ging S. zum "Tages-Anzeiger" in Zürich, wo er die Veranstaltungsbeilage "Wochenprogramm" aufbaute und redigierte. 1980–82 war er fester Mitarbeiter des Feuilletons und des "Tages Anzeiger Magazins". Von 1982 bis zu seiner Pensionierung im Juni 1996 Feuilletonchef der "Basler Zeitung". Seither berichtet er für verschiedene deutsche Zeitungen und Zeitschriften (wie die "Frankfurter Rundschau", "Theater der Zeit" und "Theater heute") über das Theatergeschehen in der Schweiz. S. ist ein fundierter Kenner der Schweizer Theaterszene und einer der wichtigsten Berichterstatter über Schweizer Theater in Deutschland. Er mischte sich oft aktiv in die Kulturpolitik ein und löste mit seinen scharfen Stellungnahmen immer wieder heftige Gegenwehr aus. 1977–82 und 1988–91 Jurymitglied des Berliner Theatertreffens; sechs Jahre lang Jurymitglied des Klagenfurter Publizistikwettbewerbs. 2001 veröffentlichte er die Monografie "Komödie Basel. Fünfzig Jahre Ach und Krach".
Autor: Tobias Hoffmann-Allenspach
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Hoffmann-Allenspach, Tobias: Reinhardt Stumm, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1773.