Uwe Eric Laufenberg
* 11.12.1960 Köln (D).
Nach dem Abitur 1981–83 Schauspielstudium an der Folkwang-Hochschule Essen. 1983–85 Engagement als Schauspieler am Staatstheater Darmstadt, 1985–90 Schauspieler und Regisseur am Schauspiel Frankfurt. Während dieser Zeit war L. zudem als Regieassistent und Hospitant tätig bei Rudolf Noelte, Dietrich Hilsdorf, Jean-Pierre Ponnelle, Ruth Berghaus und →Peter Stein. 1988 in Frankfurt Regiedebüt mit Harald Kuhlmanns "Pfingstläuten". Es folgten Inszenierungen von Albert Camus, Rainald Goetz und →Frank Wedekind. 1990–93 wirkte L. als Regisseur und Schauspieler am Schauspiel Köln, wo er unter anderem →Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" und Goethes "Clavigo" mit Tilo Nest inszenierte. 1993–97 war L. Hausregisseur, Schauspieler und Mitglied der Theaterleitung am →Schauspielhaus Zürich. Er inszenierte unter anderem 1993 Schillers "Die Räuber" als Milieustudie der Drogenszene und die Uraufführung von Kuhlmanns "Engelchens Sturmlied" (mit L. selbst als Theobald), 1994 Büchners "Dantons Tod" (mit L. als Robespierre), 1995 Hauptmanns "Vor Sonnenuntergang" und die Schweizer Erstaufführung von Franz Xaver Kroetz’ "Der Drang", zuletzt 1997 eine äusserst erfolgreiche Inszenierung von Shakespeares "Hamlet". Am →Theater Basel setzte L. als Gastregisseur 1994 Ibsens "Stützen der Gesellschaft" sowie 1996 Shakespeares "Macbeth" als wüste Kriegsfarce in Szene. 1997–2000 war L. unter Intendant Bernd Wilms Oberspielleiter am Maxim-Gorki-Theater Berlin (unter anderem Hauptmanns "Die Ratten" mit →Katharina Thalbach und Manfred Karge, Wedekinds "Lulu" und Oliver Reeses Bühnenfassung von Döblins "Berlin Alexanderplatz" mit Ben Becker). Ausserdem war L. als freischaffender Regisseur tätig. Gastinszenierungen unter anderem am Schauspielhaus Zürich (1999 Gorkis "Nachtasyl"), am Burgtheater Wien (1998 Uraufführung von George O’Darkneys "Die Blinden von Kilcrobally"), am Theater am Kurfürstendamm Berlin (2001 Ayckbourns Zweipersonenstück "Raucher/Nichtraucher" mit L. selbst und Katja Riemann als Mr. und Mrs. Teasdale), am Staatsschauspiel München und erneut am Maxim-Gorki-Theater Berlin (2003 Neil LaButes "Das Mass der Dinge"). Nach seiner ersten Musiktheater-Regie 1993 mit Strawinskys "Oedipus Rex" und Bartóks "Herzog Blaubarts Burg" am Landestheater Innsbruck inszeniert L. seit 1997 vermehrt Opern, so beispielsweise Richard Strauss’ "Ariadne auf Naxos" (1997 am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, 1999 an der Komischen Oper in Berlin und 2002 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona) und "Der Rosenkavalier" (2000 an der Semperoper in Dresden), Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk" (1999 an der Semperoper in Dresden und 2003 an der Baltimore Opera), Mussorgskys "Boris Godunow" (2001 an der Komischen Oper in Berlin), Puccinis "Tosca" (2000 am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und 2001 am →Grand Théâtre in Genf) und Brittens "Peter Grimes" (2002 am Staatstheater Oldenburg). Seit 2004 ist L. Intendant des Hans Otto Theaters in Potsdam.
Autor: Dominique Spirgi
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Spirgi, Dominique: Uwe Eric Laufenberg, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1086–1087.