Walburga Gmür
* 1901 Weimar (D), † 9.12.1974 Dortmund (D), Tochter des Sängers und Kunstmalers →Rudolf G. ∞ 1951 →Max Haufler, Schauspieler und Regisseur, G.s Lebensgefährte seit 1935.
Debüt in der Schauspieltruppe von →Elisabeth Bergner, Gastspielreisen in Deutschland und im Balkan. Mitglied der kommunistischen Gruppe junger Schauspieler in Berlin (1929 in der Uraufführung von Friedrich Wolfs "Cyankali" im Lessing-Theater Berlin, Regie: Hans Hinrich, als Gastspiel 1930 am →Stadttheater Basel und am →Schauspielhaus Zürich; 1932 Kriegerwitwe in →Bertolt Brechts "Die Mutter" nach Gorki, Regie: Emil Burri) und des Piscator-Kollektivs (unter anderem grosser Erfolg als Mutter Fent in Carl Credés "Frauen in Not"/"Paragraph 218", 1931 als Gastspiel am Schauspielhaus Zürich). Ab 1935 in der Schweiz, Engagements unter anderem 1935–40 als Gast am Schauspielhaus Zürich (Abteilungsleiterin/Lucy in Boothes "Frauen in New York", Regie: →Leonard Steckel; Führerin des ersten Frauenhalbchors in Greiner/Aristophanes’ "Lysistrata", Regie: →Leopold Lindtberg), 1936 an der Schweizerischen Volksbühne (→Werner Johannes Guggenheim), 1940–42 zahlreiche Rollen als Gast am →Stadttheater Luzern (Lady Markby in Wildes "Ein idealer Gatte", Hanna Kennedy in Schillers "Maria Stuart", Babuschka in →Hans Müller-Einigens "Kleiner Walzer in a-Moll", Virginia Wood in Georg Zochs "Jenny und der Herr im Frack"), am →Sommertheater Winterthur, auf Tournee mit dem Hegi-Theater (→Emil Hegetschweiler), 1947 sowie 1955–57 erneut als Gast am Schauspielhaus Zürich, 1948–60 zahlreiche Rollen am →Bernhard-Theater Zürich, 1960/61 am Landestheater Darmstadt und 1961–74 an den Städtischen Bühnen Dortmund (die alte Traudel in Jessels "Das Schwarzwaldmädel", Joséphine in Giraudoux’ "Die Irre von Chaillot", Frau Pollinger in Bahrs "Das Konzert", Magd in García Lorcas "Bernarda Albas Haus"). G. wirkte in rund zwanzig Schweizer Filmen mit, darunter 1929 und 1931 in den sexualwissenschaftlichen Aufklärungsfilmen "Frauennot – Frauenglück" und "Feind im Blut", 1938 als Marie Coudray in Hauflers Ramuz-Verfilmung "Farinet, ou l’Or dans la montagne", 1952 als Frau Muffler in Emil Berna/Steckels "Palace Hotel".
Autor: Thomas Blubacher
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Blubacher, Thomas: Walburga Gmür, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 725–726.