Walo Lüönd

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* 13.4.1927 Zug, eigentlich Walter-Josef L. ∞ 1957 Eva-Maria Bendig, Schauspielerin. Vater des Schauspielers →Daniel L.

1942–46 Lehre als Herrenschneider, ab 1945 Abendkurse sowie 1948–51 Schauspielausbildung am →Bühnenstudio Zürich. Erste Auftritte 1949–52 am →Schauspielhaus Zürich, am →Theater am Central in Zürich und beim →Cabaret Federal. 1952/53 war L. am →Stadttheater Basel engagiert, danach unter anderem an den Münchner Kammerspielen (1953 Kronprinz in →Friedrich Dürrenmatts "Ein Engel kommt nach Babylon", Regie: Hans Schweikart), 1954–59 an den Städtischen Bühnen Essen (unter anderem Titus Feuerfuchs in Nestroys "Der Talisman"). Ab 1959 spielte L. in Berlin an der Freien Volksbühne im Theater am Kurfürstendamm (unter anderem 1959 Lohengrin in Giraudoux’ "Undine", Regie: →Leonard Steckel; Grasset in Schnitzlers "Der grüne Kakadu", Regie: Rudolf Noelte; 1961 Bernard in Millers "Tod eines Handlungsreisenden", Regie: Erwin Piscator), am Berliner Theater, an der Tribüne und an der Komödie sowie bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Ab 1967 Gastengagements am →Theater am Neumarkt in Zürich (1969 Babusch in →Bertolt Brechts "Trommeln in der Nacht"), am →Atelier-Theater Bern und am Schauspielhaus Zürich, zu dessen Ensemble er von 1972 bis zur Nichtverlängerung seines Vertrags durch den neuen Direktor →Gerhard Klingenberg 1978 gehörte. Dort brillierte L. vor allem in den Uraufführungen der Stücke von →Hansjörg Schneider (1972 "Sennentuntschi", 1973 "Der Erfinder oder Schpäck ond Bohne", Regie jeweils: →Reto Babst), daneben gastierte er unter anderem am →Stadttheater Luzern (1974 Titelrolle der Uraufführung von →Josef Elias/Hansruedi Wildeggers "Hans Salat") und am →Opernhaus Zürich. 1978–85 spielte L. an den →Basler Theatern (unter anderem Etzel in Hebbels "Die Nibelungen", Otto in Kroetz’ "Mensch Meier", Titelrolle in Schneiders "Der Schütze Tell", Teddy in Kesselrings "Arsen und Spitzenhäubchen", Willi Loman in Millers "Der Tod des Handlungsreisenden", zusammen mit seinem Sohn Daniel in →Urs Widmers "Nepal"), daneben gastierte er am →Stadttheater Bern, wo er 1985 Frosch in Johann Strauß’ Operette "Die Fledermaus" spielte. Ab 1985 als freischaffender Schauspieler tätig, spielte L. unter anderem 1992 die Titelrolle in der Uraufführung von Widmers "Jeanmaire. Ein Stück Schweiz."(Vidmar-Halle in Bern-Liebefeld, Regie: →Rolf Lyssy, Produktion: Lukas Leuenberger), 1995, wiederum am Schauspielhaus Zürich, den Wirt in →Thomas Hürlimanns "Der Franzos im Ybrig" und 1998 Richter Strauss in →Ulrich Bräkers "Die Gerichtsnacht oder Was ihr wollt" (Bräker’s Globe in Lichtensteig, Produktion: Leuenberger). Daneben spielte L. zahlreiche Film- und Fernsehrollen, unter anderem spielte er 1970 die Titelrolle in →Kurt Frühs "Dällebach Kari" und 1978 neben →Emil Steinberger den sturen Beamten Max Bodmer in Lyssys "Die Schweizermacher". Fernsehporträt: W. L. im Gespräch mit Thomas Hostettler, Schweizer Fernsehen DRS 1990.

Auszeichnungen

unter anderem

  • 1973 Zürcher Filmpreis,
  • 2003 Ehren-Prix Walo für sein Lebenswerk.


Autor: Thomas Hostettler



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Hostettler, Thomas: Walo Lüönd, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1140–1141.

Normdaten

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