Yoyo Production, Zürich ZH
Freie Theatergruppe ohne eigene Spielstätte
Die als Verein organisierte freie Produktionsgemeinschaft Y. wurde unter dem Namen Jo-Jo-Drama-Theaterproduktion 1985 von den Theaterschaffenden →Alexandra Prusa und →Rudolph Straub gegründet. Die beiden Gründer spielten auch in der Folge eine tragenden Rolle: Prusa war meist Initiantin der Projekte und wirkte als Schauspielerin mit, Straub führte oft Regie. Nach ihrem Debüt 1985 mit "En schöne Held", einer Dialektfassung von John Millington Synges’ "The Playboy of the Western World" zeigte Y. bis 1999 – ab 1986 unter den Namen Jo-Jo Production, ab 1990 unter dem jetzigen Namen – an unterschiedlichen Premiereorten, häufig in Zürich, und auf Gastspieltournee in der Schweiz rund zwanzig Produktionen: 1986 das Melodram "Ballade für Johnny" mit →Wolfram Berger in der Titelrolle in der "Haifisch-Bar" in Zürich, 1987 "Lenin in der Oper" (Textkonzept und Regie: Straub), "Die Schneekönigin" nach Hans Christian Andersen als Theater in einem Bus sowie "Das Mitternachtsfloss" (sieben Bilder für sieben Nächte zum Thema "Opfer" von Prusa) auf einem Floss auf dem Zürichsee, 1988 Genets "Die Zofen" (Koproduktion mit der Theaterküche Luzern), 1989 "Abschiede" auf einem Floss auf dem Zürichsee, 1990 "Nachtfähre" ebenfalls auf einem Schiff auf dem Zürichsee (Koproduktion mit der Gruppe Traumtänzer, Frankfurt am Main). 1991 fusionierte Y. für zwei Jahre mit dem →Smomos Theater. Zusammen wurden unter dem Namen "Fusyon" 1991 "Der Fischer und sini Frau" und die Schweizer Erstaufführung von Mastrosimones "Eisen im Feuer", 1992 "Lipstick" (im Cabaret-Variété Terrasse in Zürich) und Christopher Durangs "Das Baby mit dem Bade" realisiert. Danach zeigte Y. wiederum als eigenständige Gruppe unter anderem 1995 "Ich bin der Liebling meiner selbst" nach →Robert Walser (Regie: Straub), 1996 "Girls" nach Caroline Kavas "Early Girls" (als Koproduktion mit dem →Theater an der Winkelwiese Zürich, Regie: Danielle Giuliani), 1997 "Kreiswache 5 – Unglücksfälle und Verbrechen. Eine Mords-Revue" im Zürcher Szenelokal "Jail" und 1999 "Schneewittchen" nach Walser am →Zürcher Theaterspektakel. Y. finanzierte sich durch produktionsbezogene Beiträge der Stadt Zürich und diverser Sponsoren und Stiftungen.
Autorin: Kathrina Erizar
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Erizar, Kathrina: Yoyo Production, Zürich ZH, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2131–2132, mit Abbildung auf S. 2132.