Adolph Spalinger

Aus Theaterlexikon - CH
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* 7.1.1915 Berlin (D), † 17.6.2004 Basel, auch Adolf S. Sohn eines Schweizer Journalisten, Bruder der Tänzerin und Ballettmeisterin →Sibylle S. und der Tänzerin Elisabeth (Lisl/Liesel) Böhm-S. ∞ →Hilde Ziegler, Schauspielerin.

In Berlin aufgewachsen, dort 1933–35 Schauspielausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters. 1935 Debüt und bis 1941 Engagement bei →Heinz Hilpert am Deutschen Theater Berlin (1936 von Hartenfeld in Burtes "(Katte)", 1938 Ferdinand in Shakespeares "(Der Sturm)" und Robinson in Shaws "(Mensch und Übermensch)", 1939 Schüler in Goethes "(Faust)" und Sebastian in Shakespeares "(Was ihr wollt)", 1941 Hortensio in Shakespeares "(Der Widerspenstigen Zähmung)"). 1941–51 Schauspieler und Regisseur am →Stadttheater Bern (unter anderem 1942 Leon in Grillparzers "(Weh dem, der lügt!)", 1943 Tellheim in Lessings "(Minna von Barnhelm)" und Graf Wetter vom Strahl in Kleists "(Das Käthchen von Heilbronn)", 1944 Titelrolle in Goethes "(Faust)", 1947 Titelrolle in Shakespeares "(Hamlet)", 1950 Franz Moor in Schillers "(Die Räuber)"). 1951–55 erster Direktor des neu gegründeten →Atelier-Theaters Bern, dort 22 Inszenierungen, darunter Molinas "(Don Gil von den grünen Hosen)", Shakespeares "(Was ihr wollt)", Kleists "(Der zerbrochene Krug)", →Frank Wedekinds "(Frühlingserwachen)", Ibsens "(Nora)", Wildes "(Ein idealer Gatte)", Bahrs "(Das Konzert)", Sartres "(Hinter geschlossenen Türen)", "(Die schmutzigen Hände)" und "(Die Fliegen)". 1955–58 freischaffender Schauspieler in Deutschland und der Schweiz (unter anderem am →Stadttheater Basel Robespierre in Büchners "(Dantons Tod)" und Titelrolle in Shakespeares "(Hamlet)"). 1957/58 Schauspieler und Oberregisseur, 1958–63 Oberspielleiter am Stadttheater Basel, unter anderem Archie Rice in Osbornes "(Der Spassmacher)", Titelrollen in Goethes "(Faust)" (Regie: →Oskar Wälterlin), Shakespeares "(König Richard II.)" (Regie: William Dieterle) und Sophokles’ "(König Oedipus)", Xerxes in Mattias Brauns "(Die Perser)" (nach Aischylos); Inszenierungen von Millers "(Blick von der Brücke)", Ionescos "(Die Stühle)" und "(Die Nashörner)", Dylan Thomas’ "(Unter dem Milchwald)", Schillers "(Don Carlos)", →Bertolt Brechts "(Der gute Mensch von Sezuan)" und "(Herr Puntila und sein Knecht Matti)", Shakespeares "(Der Sturm)", Borcherts "(Draussen vor der Tür)", García Lorcas "(Doña Rosita bleibt ledig)", Albees "(Die Zoo-Geschichte)". Danach als freischaffender Schauspieler und Regisseur weiterhin regelmässig an den Basler Theatern/am Theater Basel tätig (unter anderem 1963 Inszenierung von Gorkis "(Wassa Schelesnowa)", 1968 Harry Leeds in Dyers "(Unter der Treppe)", 1969 Inszenierung von Kleists "(Der zerbrochene Krug)", 1970 Heinrich Krull in Sternheims "(Die Kassette)", 1975 Inszenierung von Wildes "(Lady Windermeres Fächer)", 1978 Willie Clark in Neil Simons "(Sonny Boys)", 1980 James Tyrone in O’Neills "(Eines langen Tages Reise in die Nacht)", 1982 Iwan Kolomizew in Gorkis "(Die Letzten)", 1988 Kaiser in Kleists "(Das Käthchen von Heilbronn)", 1989 Šabelskij in Čechovs "(Ivanov)", 1991 Grossinquisitor in Schillers "(Don Carlos)", 1992 Pleberio in de Rojas’ "(La Celestina)") sowie unter anderem in Frankfurt am Main, Berlin, Wien, Mannheim, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (1983 Marquis in Goethes "(Der Gross-Cophta)"; 1985 Dorn in Čechovs "(Die Möwe)"; 1988 Dr. Goll in Wedekinds "(Lulu)", Regie: Peter Zadek; 1993 Nestor in Shakespeares "(Troilus und Cressida)", Regie: Leander Haußmann; 1995 Dr. Bock in Elias Canettis "(Hochzeit)", Regie: →Christoph Marthaler) und am →Schauspielhaus Zürich. Diverse Film- und Fernsehrollen.



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Adolph Spalinger, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1704, mit Abbildung auf S. 1704.

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