Albert Bassermann

Aus Theaterlexikon - CH
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* 7.9.1867 Mannheim (D), † 15.2.1952 auf dem Flug von New York nach Zürich.

Neffe des Intendanten August Friedrich B., ∞ 1908 Else Schiff, Schauspielerin (→Else Bassermann). Kaufmännische Lehre, 1884–86 Studium der Chemie, ab 1887 Schauspielausbildung. Erste Engagements in Heidelberg, Köln, Bern, Aachen, Meiningen und Mannheim. 1895–1900 am Berliner Theater in Berlin, 1900–04 am Deutschen Theater und 1904–09 am Lessing-Theater Berlin, jeweils unter Otto Brahm. 1909–15 unter Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin, ab 1913 auch zahlreiche Filmrollen. 1915–33 diverse Tourneen, als Gast an verschiedenen insbesondere deutschen Bühnen, zuletzt am 20.4.1933 in der Uraufführung von Johsts "(Schlageter)" am Staatstheater Berlin. 1933 wegen der jüdischen Herkunft seiner Frau Emigration über Prag nach Wien, 1933–38 Tourneen in Österreich, der Tschechoslowakei und der Schweiz (unter anderem 1933 als Philipp in Schillers "(Don Carlos)" und als Hjalmar Ekdal in Ibsens "(Die Wildente)", 1937 als Striese in Schönthans "(Der Raub der Sabinerinnen)" und in der Titelrolle von Lessings "(Nathan der Weise)"). 1934 Ausschluss aus der Reichstheaterkammer und der Reichsfilmkammer. Gastrollen an der Scala, am Volkstheater und am Theater in der Josefstadt Wien (dort ab Februar 1936 Jahresvertrag) sowie am Neuen Deutschen Theater Prag. Als Gast auch am →Schauspielhaus Zürich, Zürich ZH (unter anderem 1934 Knie in →Carl Zuckmayers "(Katharina Knie)" und die Titelrolle in Shakespeares "(Richard III.)", Regie jeweils: →Gustav Hartung; 1939 Ekdal in Ibsens "(Die Wildente)", Regie: →Wolfgang Heinz) und am →Stadttheater Basel (unter anderem 1938 Konsul Bernick in Ibsens "(Die Stützen der Gesellschaft)", Regie: Hartung; 1938 Striese in Schönthans "(Der Raub der Sabinerinnen)", Regie: →Karlrobert Schäfer; 1938 Talleyrand in der Uraufführung von →Hermann Kessers "(Talleyrand und Napoleon)", Regie: Hartung, diese Rolle ebenfalls 1938 am Schauspielhaus Zürich in der Inszenierung von →Oskar Wälterlin und 1939 am →Stadttheater Bern, Bern BE; 1938 Titelrolle in der Uraufführung von →Robert Faesis "(Der Magier)", Regie: Hartung; 1938 Titelrolle in Schillers "(Wallensteins Tod)", Regie: →Kurt Horwitz). 1939 Emigration in die USA, dort zahlreiche Film- und diverse Bühnenrollen. Ab 1946 wieder in Europa, Auftritte unter anderem am Schauspielhaus Zürich (1946 Titelrolle in Ibsens "(Baumeister Solness)", Regie: →Werner Kraut, und Pastor Manders in Ibsens "(Gespenster)", Regie: Walter Firner; 1947 Julian Northrup in Paul Osborns "(Der Tod auf dem Apfelbaum)", Regie: Firner; 1950 Karsten Bernick in Ibsens "(Die Stützen der Gesellschaft)"; Regie: Kraut), in Wien und Berlin (1951 Attinghausen in Schillers "(Wilhelm Tell)" zur Wiedereröffnung des Schiller-Theaters). Diverse Tourneen, unter anderem 1948 mit der Gastspieldirektion →Jürg Medicus als Pastor Manders in Ibsens "(Gespenster)" (Regie: B.) und 1948/49 mit →Egon Karters Schweizerischem Schauspielensemble als Mephistopheles in Goethes "(Faust)" (Regie: →Leopold Biberti). Zum letzten Mal trat B. am 30.11.1951 an der →Komödie, Basel BS in der Titelrolle von Lessings "(Nathan der Weise)" auf (Regie: →Werner Hausmann); eine Büste B.s im Foyer erinnerte daran.

Auszeichnungen

  • 1911 Iffland-Ring, Ehrenmitglied der Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger,
  • 1941 Oscar-Nomination als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Van Meer in Alfred Hitchcocks "(Foreign Correspondent)",
  • 1946 Ehrenbürger der Städte Mannheim und Wien,
  • 1946 Ehrenmitglied des Deutschen Theaters Berlin,
  • 1947 Honorarprofessor.

Literatur

  • Bab, Julius: A. B., 1929. A. B. (1867–1952), 1987 [Ausstellungskatalog des Städtischen Reiß-Museums Mannheim].


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Albert Bassermann, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 127.

Normdaten

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