Albert Jakob Welti

Aus Theaterlexikon - CH
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* 11.10.1894 Höngg ZH, † 5.12.1965 Amriswil TG. Sohn des Malers Albert W., Onkel des Schauspielers und Hörspielautors →Arthur W.

Besuch verschiedener Kunstschulen in München, London und Madrid. Nach einem Aufenthalt auf Mallorca liess sich W. 1922 in Genf nieder, wo er sich weiter der Malerei widmete, ab Mitte der zwanziger Jahre aber zunehmend zur Literatur überging. Mit seinen Mundartdramen bezeugte W. eindrücklich die Literaturfähigkeit des Dialekts, vor allem in seinem Erfolgsstück "(Steibruch)", das als Sieger eines vom →SSV durchgeführten Dramenwettbewerbs am 7.5.1939 an der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich uraufgeführt wurde (mit →Heinrich Gretler und →Margrit Rainer, Regie: →Sigfrit Steiner; 1942 Verfilmung durch Steiner mit Gretler, →Maria Schell und →Max Haufler). W. verfasste sechzehn Schau- sowie ein halbes Dutzend Festspiele, ab den vierziger Jahren wandte er sich vermehrt der Epik zu ("(Wenn Puritaner jung sind)", Roman 1941). Bühnenwerke (Auswahl): "(Maroto und sein König)" (Uraufführung 12.4.1926, →Stadttheater Basel, Regie: →Oskar Wälterlin), "(Der Vertrag mit dem Teufel)" (Uraufführung 3.4.1929, →Stadttheater St. Gallen, Regie: Herbert Molenaar), "(Servet in Genf)" (Uraufführung 7.11.1931, →Stadttheater Bern), "(Blaubart)" (Uraufführung 28.1.1937, →Schauspielhaus Zürich, Regie: →Leonard Steckel), "(Mordnacht)" (Uraufführung 23.2.1937 durch die →Freie Bühne Zürich im →Stadttheater Winterthur), "(Summerfahrt)" (Uraufführung 4.11.1941 unter dem Titel "(Miss Helvetia)" durch die Freie Bühne Zürich am Schauspielhaus Zürich), "(Inserat 82793)" (1942), "(Aberglauben)" (Uraufführung 27.10.1945 durch das →Kollektiv der Auslandschweizer-Bühnenkünstler im →Stadttheater Schaffhausen), "(Ramon Lull)" (Uraufführung 28.11.1951, Stadttheater St. Gallen, Regie: →Karl Ferber), "(Hiob der Sieger)" (Uraufführung 3.3.1955, Schauspielhaus Zürich). Festspiele: "(Distelschnauz)" (Uraufführung Bern 1928, erschien 1934 unter dem Titel "(Schpiil ums Füür)"), "(Hie Schaffhausen!)" (Uraufführung 29.7.1939, Schweizerische Landesausstellung Zürich), "(Ragazer Brunnenspiel)" (1939, Uraufführung 8.6.1968, Bad Ragaz), "(Helfende Kräfte)" (Mitautor: Gottlieb H. Heer, Uraufführung 2.6.1945, Winterthur), "(Der Pass)" (1948), "(Hans Büezer und die Musen)" (Schweizerisches Fest der Arbeiterchöre Genf, 8.7.1948), "(Schaffhauser Bundesspiel)" (Uraufführung 13.8.1951, Schaffhausen). 1933–65 im Vorstand der →GSD, 1946–52 ihr Präsident.

Auszeichnungen

  • 1931 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung.

Literatur

  • Caluori, Reto (Hg.): A. J. W. "(Steibruch)" und andere Texte [mit Bibliografie], 2002.

Nachlass

  • Schweizerisches Literaturarchiv, Bern.


Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Albert Jakob Welti, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2074.

Normdaten

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