Edgar Kelling

Aus Theaterlexikon - CH
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* 15.9.1928 Temesburg (Temeswar/Timisoara, heute: RO).

Nach der Ausbildung in Wien war K. Schauspieler und Regisseur an verschiedenen Theatern in Österreich und Deutschland: 1952/53 am Stadttheater Braunau am Inn, 1953–55 am Stadttheater St. Pölten, 1955–58 am Stadttheater Klagenfurt, 1958–60 am Kleinen Theater in Heilbronn und 1960–62 am Landestheater Coburg. 1962–67 war K. am →Stadttheater Luzern unter der Direktion von →Horst Gnekow Regisseur im Musiktheater (vor allem Operetten und Verdi-Opern sowie 1964 die deutschsprachige Erstaufführung von Ferenc Farkas’ "Der Wunderschrank") und Schauspieler (Jim Boy in Paul Abrahams "Die Blume von Hawaii", Regie: K., Aeneas in Shakespeares "Troilus und Cressida" und 1965 Martin Garcia in der Uraufführung von Franz Theodor Csokors "Gottes General", Regie beide: Gnekow). 1966–93 war K. am →Stadttheater Bern tätig, zunächst als Regisseur unter der Direktion von →Walter Oberer, 1981–87 als Operndirektor im Leitungstriumvirat mit →Peter Borchardt und Ernst Gosteli, 1987–90 als stellvertretender Direktor, 1990/91 als Interimsdirektor und danach bis 1993 weiterhin als Regisseur. Dort inszenierte er neben zahlreichen Operetten vor allem Werke des italienischen Repertoires, Opern von Mozart und Richard Strauss sowie die Schweizer Erstaufführungen von Henzes "Der junge Lord" (1967, musikalische Leitung: →Ewald Körner) und Brittens "Tod in Venedig" (1975, musikalische Leitung: Klaus Weise), die Uraufführung von →Luc Balmers "Die drei gefoppten Ehemänner" (1969, musikalische Leitung: Körner) und 1983 →Arthur Honeggers "Johanna auf dem Scheiterhaufen" im Berner Münster (musikalische Leitung: Anton Knüsel). 1982 übernahm er die Rolle des Hans Bethe in Kipphardts "In der Sache J. Robert Oppenheimer" (Regie: Wolf-Dietrich Berg). Während seiner einjährigen Direktionszeit in Bern initiierte K. die Aufführung von Henzes "Die englische Katze" (1990, Regie: Reto Nickler, musikalische Leitung: Frank Cramer) und die Uraufführung von François Pantillons Oper "Die Richterin" (1991, Regie: Klaus Froboese, musikalische Leitung: Körner). Ausserdem war K. 1970–80 als Schauspieler und Regisseur auch am →Sommertheater Winterthur engagiert (1971 Regie und Titelrolle in Ladislaus Bus-Feketes "Jean", 1972 Daniel Corban in Robert Thomas’ "Die Falle", 1977 Regie bei Lessings "Minna von Barnhelm"). Er war auch Gastregisseur am →Atelier-Theater Bern (unter anderem 1971 Ibsens "Nora", 1994 Reginald Rose/Horst Budjuhns "Die zwölf Geschworenen" und 1996 Robert Thomas’ "Die Falle"), am →Stadttheater St. Gallen (unter anderem 1979 Richard Strauss’ "Der Rosenkavalier" und 1980 dessen "Arabella"), in Braunschweig, Dortmund, Klagenfurt (1987–90) und Halle (1991–98), an der Staatsoper und der Volksoper Wien (1993/94) sowie an Bühnen in Belgien, Frankreich, Italien, Portugal und Amerika.

Auszeichnungen

  • 1991 Ehrenmitglied des Stadttheaters Bern.


Autor: Ingrid Bigler-Marschall



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Bigler-Marschall, Ingrid: Edgar Kelling, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 984–985.

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