Edmund Stadler

Aus Theaterlexikon - CH
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* 3.4.1912 Luzern, † 21.3.2005 Muri BE.

1925–32 Kantonsschule Luzern, 1932–36 Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte an der Universität München, Promotion 1949 in Köln mit der bereits 1937 bei Arthur Kutscher, dem ersten Leiter des theaterwissenschaftlichen Instituts in München, begonnenen Dissertation "Die Entstehung des nationalen Landschaftstheaters in der Schweiz". Nach Studienaufenthalten in Paris und Wien 1937–46 Assistent von Carl Niessen, dem ersten Lehrstuhlinhaber für Theaterwissenschaft an der Universität Köln, und Mitarbeiter in dessen privater Sammlung von historischen und aktuellen Theatralia (heute: Theaterwissenschaftliche Sammlung Schloß Wahn, Köln). Mitgestaltung der Ausstellungen "Das Theater im Freien" im Karmeliterkloster Frankfurt am Main (1937) und "Deutsche Oper der Gegenwart" im Opernhaus Duisburg (1942). 1937–38 Mitherausgeber der Zeitschrift "Theater der Welt". Als Nachfolger von →Karl Gotthilf Kachler 1946–77 Konservator der →Schweizerischen Theatersammlung in Bern, deren Bestände er wesentlich erweiterte, unter anderem um die Nachlässe von →Oskar Eberle, →Adolphe Appia und →André Perrottet von Laban. S. intensivierte die Ausstellungstätigkeit der Schweizerischen Theatersammlung unter anderem durch mehrere Appia-Ausstellungen und die Theaterausstellung an der Expo 64 in Lausanne. 1946–77 war S. Vorstandsmitglied der →SGTK, für die er 1961–75 das "Schweizer Theaterjahrbuch" herausgab und 1957–76 die Redaktion des Mitteilungsblatts "Mimos" besorgte. 1947–82 Lehrbeauftragter für Theaterwissenschaft an den Universitäten Bern und Zürich. 1971 wurde S. von der Universität Bern zum Honorarprofessor ernannt. Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und -büchern im In- und Ausland sowie in Lexika und theaterwissenschaftliche Publikationen wie "Das schweizerische Bühnenbild von Appia bis heute" (Ausstellungskatalog, 1949), "Das neuere Freilichttheater in Europa und Amerika" (1951) und "Die Entstehung des nationalen Landschaftstheaters in der Schweiz" (1953). Im Manuskript liegt der Schweizerischen Theatersammlung S.s vierbändiges Werk über die Theatergeschichte des Kantons Bern von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert vor. S. engagierte sich in internationalen Theaterorganisationen, namentlich unter anderem als Schatzmeister der Fédération Internationale pour la Recherche Théâtrale und in der Société Internationale des Bibliothèques et Musées des Arts et du Spectacle.



Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Edmund Stadler, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1719.

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