Eva Langraf

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 28.8.1919 Wien (A). ∞ →Kurt Früh, Regisseur. Mutter der Schauspielerin →Jessica Früh sowie der Schauspielerin, Regisseurin und Autorin →Katja Früh.

Frauenbildungsschule in Zürich, dann Schauspielausbildung am →Bühnenstudio Zürich (unter anderem bei →Mathilde Danegger und →Wolfgang Heinz), 1939 "Biga"-Prüfung (offizielle Prüfung des Schweizer Bundesamts für Industrie, Gewerbe und Arbeit), erste Auftritte in Zürich 1939 am →Stadttheater und 1940 als unbezahlte Volontärin am →Schauspielhaus. 1940–43 erstes festes Engagement am →Städtebundtheater Biel-Solothurn unter der Direktion von →Leo Delsen. Dort spielte L. unter anderem Bianca in Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung", Gretchen in Goethes "Faust I" (Regie beide: →Vasa Hochmann), die Titelrollen in Lessings "Minna von Barnhelm" (Regie: →Hans von Zedlitz) und in der Uraufführung von →Werner Johannes Guggenheims "Die Liebe der Angela Borgia", die Zeit in Shakespeares "Das Wintermärchen" (Regie beide: Hochmann) und Luise in Schillers "Kabale und Liebe" (Regie: →Harald Tauber). 1943–45 gehörte L. zum Kernensemble von Hochmanns →Tribüne (unter anderem Molly Morran in Steinbecks "Der Mond ging unter", Nele in der Uraufführung von Kurt Frühs "Die drei Musikanten" und die Lehrerin Jeanne Leuba in Guggenheims "Erziehung zum Menschen"). Daneben trat L. ab 1943 wiederholt am →Sommertheater Winterthur auf. Nach 1945 spielte sie unter anderem auf Tourneen mit →Maria Fein und →Heinz Woester (1946 Kreusa in Grillparzers "Medea", 1947 Aricia in Racines "Phädra", 1948 die junge Schauspielerin Avis Crichton in Maughams "Theater") sowie mit →Emil Hegetschweiler, am →Stadttheater Chur (zum Beispiel 1949 Titelrolle in Schillers "Maria Stuart", Regie: Curt von Möllendorff) sowie in Zürich am →Bernhard-Theater und am →Theater am Central (1952 Harriet Dearden in John Bradleys "Kopf in der Schlinge", Regie: Erhard Siedel, und Bella Manningham in einer Gastspielproduktion von Patrick Hamiltons "Gaslicht", Regie: Richard Lauffen). Ab Mitte der fünfziger Jahre arbeitete L. nur noch unregelmässig für die Bühne: Sie spielte unter anderem am Stadttheater Chur (1971 Jeanne in →Peter Bürkis "Die Mondfrau", Regie: →Christian Jauslin), am →Galerietheater Die Rampe in Bern (1972 Frau Domke in Günther Grass’ "Onkel, Onkel", Regie: →Franz Matter, als Koproduktion mit dem Stadttheater Bern), am Städtebundtheater Biel-Solothurn (1974 Rebecca Nurse in Millers "Hexenjagd", 1980 Marija in Tschechows "Onkel Wanja") und am →Atelier-Theater Bern (1975 Sue Bayliss in Millers "Alle meine Söhne"). Diverse Fernseh- und Filmrollen, beispielsweise Lily Kartmannn in Kurt Frühs "Café Odeon" (1959) und Emmy Erne in Walter Deuber/Peter Stierlins "Klassezämekunft" (1988).



Autorin: Christian Jauslin



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Jauslin, Christian: Eva Langraf, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1976.

Normdaten

Vorlage:Normdaten