Fred Howald

Aus Theaterlexikon - CH
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* 16.10.1946 Bern. ∞ Silvia Winterhalder, Tänzerin und Tanzpädagogin.

Matura. Mit achtzehn Jahren erster Ballettunterricht an einer privaten Ballettschule in Bern. Engagements: 1968–70 Gruppentänzer unter John Cranko am Stuttgarter Ballett der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. 1970–73 zuerst Gruppentänzer, dann Solist an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main, wo John Neumeier für ihn kleine und grosse Rollen kreierte, unter anderem tanzte H. Tybalt in "Romeo und Julia" (Musik: Prokofjew), in "Der Nussknacker" (Musik: Tschaikowsky), "Der Kuss der Fee" (Musik: Strawinsky/Tschaikowsky), "Rondo" (Musik: diverse), "Unterwegs" (Musik: Mussorgsky/Emerson, Lake & Palmer) und in "Le Sacre du printemps" (Musik: Strawinsky). 1973 wechselte er mit Neumeier und seiner Kompanie an die Hamburgische Staatsoper. Bis 1977 tanzte H. im Hamburger Ballett nur noch Hauptrollen, beispielsweise die Titelrolle in "Don Juan" (Musik: Gluck), Mann im Schatten in "Illusionen – wie Schwanensee" (Musik: Tschaikowsky) und in "Dritte Sinfonie" (Musik: Mahler). 1977 wurde er Ballettdirektor an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main. Neben seinen Engagements erhielt H. zahlreiche Gastaufträge als Choreograf, 1980–85 war er freischaffend tätig. Zu seinen frühen Choreografien gehörten unter anderem 1974 "Vier Monologe" (Musik: Brahms, →Stadttheater Luzern) und 1975 "Déserts" (Musik: Edgar Varèse, Deutsche Oper Berlin). An der Hamburgischen Staatsoper choreografierte H. beispielsweise 1976 "Orpheus" (Musik: Strawinsky). An den Städtischen Bühnen Frankfurt entstanden 1978 "Golaud – Pelléas – Mélisande" (Musik: Debussy/Schönberg) und "Yerma" (Musik: Bruno Liberda), 1979 "Prometheus" (Musik: Beethoven/Alexander Skrjabin/Bernd Alois Zimmermann) und 1980 "Les Nuits d’été"(Musik: Berlioz). Zudem 1978 "Valse triste" (Musik: Liberda, Staatsoper Wien), 1982 "George III."(Musik: Händel/Maxwell Davies, Bayerische Staatsoper München), 1984 "Petruschka" (Musik: Strawinsky, Peninsula Ballet Theatre, San Mateo) und 1985 "Les Mariés de la Tour Eiffel" (Musik: Georges Auric, →Arthur Honegger, Darius Milhaud, Francis Poulenc und Germaine Tailleferre, →Grand Théâtre, Genf). H.s Arbeiten waren weniger im Bereich des klassischen Balletts als im Gebiet des modernen Tanztheaters angesiedelt. Sein Interesse galt dem inneren Drama und komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen. Nachdem H. als Werbechef beim Zirkus Knie tätig gewesen ist, arbeitet er heute als PR-Berater.



Autorin: Marianne Mühlemann



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Mühlemann, Marianne: Fred Howald, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 878.

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