Il Soggetto, Stäfa/Zürich ZH

Aus Theaterlexikon - CH
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Freie Theatergruppe ohne eigene Spielstätte

I. wurde 1984 von →Franziska Kohlund und →Buschi Luginbühl gegründet und wird seither von ihnen geleitet. Kohlund wirkte seit Beginn regelmässig als Regisseurin, spielte seit 1993 diverse Rollen und war – zusammen mit Luginbühl, der regelmässig als Schauspieler wirkte und gelegentlich Regie führte – auch für Bühnenbild und Stückbearbeitung zuständig. Kohlund und deren Eltern →Margrit Winter und →Erwin Kohlund – beide Schauspieler – sowie Luginbühl bildeten zusammen bis zu Erwin Kohlunds und Winters Tod den Kern der Gruppe. Weitere Beteiligte werden für die jeweiligen Produktionen engagiert. Regelmässig wirken zudem mit: der Lichtdesigner →Rolf Derrer, der Komponist Peter Sigrist, die Bühnenbildnerin Barbara Maier und die Schauspieler Franco Fiordeponti, Ueli Burkhardt, Nicole Knuth, Heiner Hitz, →Julia Vonderlinn, Ulrike Cziesla, Luigi Prezioso, Jürg C. Maier, →Suzanne Thommen, Henry Nolewaika und seit 1996 →Peter Brogle. I. finanziert sich durch produktionsbezogene Beiträge der Kantone Zürich und Luzern, der Stadt Zürich, der Gemeinde Stäfa sowie verschiedener Stiftungen und Sponsoren. Die Gruppe I., die zu den ältesten und bekanntesten freien Theatergruppen der Schweiz gehört, produzierte jährlich rund eine bis zwei Inszenierungen (oft in eigener Bearbeitung), mit welchen sie auch an grossen Theatern und Festivals in der Schweiz (unter anderem: →Theaterhaus Gessnerallee Zürich, →Stadthof 11 Zürich, →Theater Casino Zug, →Kleintheater Luzern, →Theater am Stadtgarten Winterthur, →Kurtheater Baden, →Zürcher Theaterspektakel, →Altes Schlachthaus Bern, Tellspielhaus Altdorf, Kulturkarrussel Rössli Stäfa und Theater Ticino Wädenswil) sowie gelegentlich im Ausland gastierte (etwa am Nationaltheater Riga): 1984 Dialektbearbeitung von John Arden/Margaretta D’Arcys "Versteckt" (Fernsehaufzeichnung), 1986 Wolfgang Hildesheimers "Mary Stuart", 1987 "Juxstitia oder das Jahrmarktgericht" nach Ben Jonsons "Bartholomew Fayre", 1988 "Philemon und Baukis" nach Leopold Ahlsen, 1989 Ken Campells "Mr. Pilk’s Madhouse", 1990 Shakespeares "King Lear", 1992 Pirandellos "Die Riesen vom Berge" in Zusammenarbeit mit →CH-Tanztheater, 1993 deutschsprachige Erstaufführung von Renato Sartis "La Barbona" und Walter Jens’ "Der Untergang", 1995 Ramón del Valle-Incláns "Worte Gottes", 1996 die deutschsprachige Erstaufführung Alfonso Sastres "Die traurigen Augen des Wilhelm Tell", bearbeitet von →Heinz Stalder, 1997 Dialektbearbeitung von Goldonis "Der Diener zweier Herren", 1999 Machiavellis "Mandragola" und 2000 Becketts "Das letzte Band". Zudem Lesungen, Matineen und Kleinproduktionen.



Autorin: Kathrina Erizar



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Erizar, Kathrina: Il Soggetto, Stäfa/Zürich ZH, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 897–898.