Kamil Krejci
* 18.10.1961 Olomouc (CZ). Neffe des Opernregisseurs Vaclav Veznik, ∞ Brigitte Schmidlin, Schauspielerin.
Nach dem Wirtschaftsgymnasium in St. Gallen war K. 1980–82 Regieassistent am →Stadttheater St. Gallen, wo er auch kleinere Rollen übernahm (unter anderem 1981 Gottliebchen in Grabbes "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" und 1982 Mutter P. W. in der Uraufführung von →Markus Michels "Tanz der Krähen", Regie jeweils: →Frederik Ribell, 1982 Salieris Diener in Peter Shaffers "Amadeus", Regie: Jaroslav Gillar). 1982–85 absolvierte er die →Schauspiel-Akademie Zürich, die er mit dem Schauspieler- und Regiediplom abschloss. 1985/86 arbeitete er als Regieassistent an den Städtischen Bühnen Münster, seit 1986 ist er als freischaffender Schauspieler und Regisseur tätig. Unter anderem spielte er am →Stadttheater Bern (1985 Schufterle in Schillers "Die Räuber", Regie: →Urs Bircher/→Martin Kreutzberg), am Stadttheater St. Gallen (1988 Razmann in Schillers "Die Räuber", Regie: Volkmar Kamm), am →Stadttheater Luzern (1989 Herr Gugger in David Woods "De Läbchuechemaa", Regie: Richard Wehrli), am Atelier-Theater Bern (1995 Fürst von Meissen in Saunders’ "Michael Kohlhaas", Regie: →Michael Oberer), am →Sommertheater Winterthur (1996 Arlecchino in Goldonis "Die venezianischen Zwillinge", Regie: Urs Obrecht), am →Kellertheater Goldige Schluuch Winterthur (1992 Soldat in →Max Frischs "Andorra", Regie: →Albert Michel Bosshard), am →Kinder- und Jugendtheater Zürich (1987 Schmalz in Friedrich Karl Waechters "Ausflug mit Clowns", Regie: →Henrique Köng, 1988 Herr Tepan in Arrabals "Picknick im Felde", Regie: Carlos Trafic) und am →Theater Heddy Maria Wettstein Zürich. Zudem trat K. an deutschen Bühnen auf, so am Fritz Rémond Theater im Zoo in Frankfurt am Main (1993 Mercedes in Poirets "Ein Käfig voller Narren", Regie: →Michael Wedekind) und an der Kleinen Komödie im Bayerischen Hof in München (1995 Ernst Ludwig in Kander/Ebb/Masteroffs "Cabaret", Regie: Wedekind). K. inszenierte für die Schauspiel-Akademie Zürich (1983 Shakespeares "Romeo und Julia", 1984 Strindbergs "Fräulein Julie", 1985 Schnitzlers "Reigen"), für die →Freilichtspiele Chur (1987 Nestroys "Der böse Geist Lumpazivagabundus"), für das Vorstadttheater Frauenfeld (1989 Mrożeks "Tango"), am Studio des Stadttheaters Luzern (1989 einen Brecht-Abend), am →Theater Arte Basel (1990 →Marc Camolettis "Boeing Boeing"), mit den →Luzerner Spielleuten (1990 Wilders "Wir sind noch einmal davongekommen"), am Sommertheater Winterthur (1994 Christies "Mord im Pfarrhaus"), am Jungen Theater Zürich (1994 K.s "Und trotzdem heissi Wurm"), am Theater Heddy Maria Wettstein Zürich (1996 Craytons "Doppelfehler") und am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (1995 Peter H. Kellers "D’ Bremer Stadtmusikante"). Seit 1985 zahlreiche Rollen in Filmen, Fernsehspielen und -serien, darunter Erwin in der Sitcom "Mannezimmer" (Schweizer Fernsehen DRS ab 1997).
Autor: Jean Grädel
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Grädel, Jean: Kamil Krejci, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1034–1035.