Kurt Schwarz
* 3.11.1948 Stuttgart (D). ∞ Miriam Seitz, Tänzerin.
1970–73 Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Engagements 1973–75 am Stadttheater Osnabrück (Adam in Peter Hacks’ "Adam und Eva"), 1975–79 am Schleswig-Holsteinischen Landestheater Flensburg, 1979–92 am →Stadttheater St. Gallen. S. interpretierte als Schauspieler besonders Figuren aus dem modernen Alltagsleben wie auch pointierte, komödiantische Rollen. Unter anderem spielte er 1982 Wolfgang Amadeus Mozart in Peter Shaffers "Amadeus" (Regie: Jaroslav Gillar), 1983 die Titelrolle in →Hansjörg Schneiders "Der liebe Augustin" (Regie: →Frederik Ribell) und Sebastian in Shakespeares "Was ihr wollt" (Regie: →Helmut Förnbacher), 1984 den Kontrabassisten in Süskinds Einmannstück "Der Kontrabass" (Regie: Elisabeth Gyger), 1986 Christian in Rostands "Cyrano" (Regie: Gillar), 1988 Herbert S. Marks in Kipphardts "In der Sache J. Robert Oppenheimer" (Regie: →Gian Gianotti). Seit 1989 arbeitete S. auch als Regisseur und inszenierte unter anderem am Stadttheater St. Gallen (1990 Pam Gems’ "Piaf", 1991 Esther Vilars "Die amerikanische Päpstin", 1992 Brian Clarks "Ist das nicht mein Leben?", 1993 Helma Fehrmann/Jürgen Flügge/Holger Frankes "Was heisst hier Liebe?", 1994 Inez van Dullemens "Schreib mich in den Sand", 1995 Reinhold Tritts "Die Welle") sowie am →Atelier-Theater Bern (1992 Süskinds "Der Kontrabass" mit →Walter Andreas Müller und "Loriots Dramatische Werke"), am Stadttheater Klagenfurt, am Theater der Stadt Koblenz (1996 Slades "Nächstes Jahr – Gleiche Zeit"), beim Festival Open Opera in St. Gallen und an der Kellerbühne St. Gallen, deren künstlerische Leitung S. 1995–2004 innehatte. Als Regisseur gestaltete S. einerseits komödiantische, satirische und revueverbundene Stoffe, zum anderen beschäftigte er sich intensiv mit dem zeitgenössischen Kammerspiel, das aktuelle psychologische wie gesellschaftliche Probleme thematisiert – in diesem Zusammenhang hatte er auch grosse Erfolge im Bereich des Jugendtheaters. Die Kellerbühne St. Gallen entwickelte sich unter seiner Leitung zu einer Kleinkunstbühne mit breit gefächertem Spektrum (vom Kammerspiel über Artistik bis zum Kabarett) und fördert dabei besonders den Nachwuchs.
Autorin: Silke Christiane Keckeis
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Keckeis, Silke Christiane: Kurt Schwarz, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1648–1649.