Mathilde Danegger

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 2.8.1903 Wien (A), † 27.7.1988 Berlin (heute: D), eigentlich Mathilde Deutsch. Tochter des Regisseurs →Josef D. (* 1865) und der Schauspielerin Bertha Müller, Schwester der Schauspieler und Regisseure →Josef D. (* 1889) und Theodor D., Mutter der Schauspielerin Karin Lesch (* 1935). ∞ I. →Herbert Waniek, Schauspieler und Regisseur, ∞ II. 1932 →Walter Lesch, Autor und künstlerischer Leiter des →Cabarets Cornichon.

1912 erster Auftritt als Kinderdarstellerin am Burgtheater Wien, 1914 am Deutschen Theater Berlin. 1916–19 lebte D. mit ihren Eltern in Zürich. 1919/20 Engagement am Burgtheater (unter anderem Gretchen in Goethes "Faust"), 1920–23 am Deutschen Volkstheater und 1924–27 am Theater in der Josefstadt Wien. 1927–30 am →Schauspielhaus Zürich, Zürich ZH (unter anderem Luise in Schillers "Kabale und Liebe", Regie: →Herman Wlach). 1930–32 erneut in Wien, 1932 am Deutschen Theater Berlin. 1933 Emigration in die Schweiz. 1933–34 am Schauspielhaus Zürich, daneben an der →Freien Bühne Zürich, 1934–38 Mitglied des Cabarets Cornichon in Zürich, ab 1938 erneut am Schauspielhaus Zürich engagiert, wo D. unter anderem die Köchin in der Uraufführung von Jürg Amstein/→Paul Burkhards "Der schwarze Hecht", Germaine in →Alfred Gehris "Sechste Etage", Mrs. Webb in Wilders "Eine kleine Stadt", Margarete in Shakespeares "König Richard III.", Emilia in Shakespeares "Othello", Anna in Gorkis "Nachtasyl" spielte. Daneben Mitwirkung in Aufführungen der Kulturgemeinschaft der Emigranten Zürich. Seit 1937 Lehrerin am →Bühnenstudio Zürich. 1946 Rückkehr nach Deutschland, politische Arbeit in Wiesbaden, zahlreiche Auftritte als Rezitatorin und Sängerin. 1951–53 am Berliner Ensemble und 1953–73 am Deutschen Theater Berlin (DDR), herausragend in der Darstellung von Mutterfiguren und Volksgestalten, unter anderem 1955 Frau Miller in Schillers "Kabale und Liebe", 1956 Wirtin in der Uraufführung von Hacks’ "Die Schlacht bei Lobositz" (Regie: →Wolfgang Langhoff), 1958 Anfissa in Tschechows "Drei Schwestern" (Regie: →Heinz Hilpert), 1967 Grossmutter in Horst Salomons "Ein Lorbass" (Regie: →Benno Besson), 1975 Brigitte in Kleists "Der zerbrochne Krug". Ab 1935 Filmarbeiten in der Schweiz, unter anderen mit →Leopold Lindtberg.

Auszeichnungen

Diverse Preise und Auszeichnungen, unter anderem

  • 1960 Kunstpreis der DDR,
  • 1969 Nationalpreis der DDR 2. Klasse.

Literatur

  • Attenhofer, Elsie (Hg.): Cabaret Cornichon, 1975.
  • Dumont, Hervé: Leopold Lindtberg und der Schweizer Film 1935–1953, 1981.
  • Pietzsch, Ingeborg: Garderobengespräche, 1982.


Autorin: Anna Beck



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Beck, Anna: Mathilde Danegger, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 430–431.

Normdaten

Vorlage:Normdaten