Michael Maassen

Aus Theaterlexikon - CH
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* 26.6.1942 Berlin (D), † 11.10.2002 Basel.

1961–63 Ausbildung zum Schauspieler bei Marliese Ludwig in Berlin, 1963 Diplom des Deutschen Bühnenvereins. Im gleichen Jahr unterbrach M. seine Schauspieltätigkeit, führte den ehelichen Haushalt und schrieb rund zehn Hörspiele für den Sender Freies Berlin. 1967/68 war M. Gast am Stadttheater Hildesheim, 1969–71 am Landestheater Hannover/Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Unter der Direktion von →Horst Zankl war M. 1971–75 am →Theater am Neumarkt in Zürich engagiert. Dort spielte er unter anderem Roelle in Fleißers "Fegefeuer in Ingolstadt" (Regie: →Jürgen Flimm), eine Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben schien. 1975–78 arbeitete M. an der →Innerstadtbühne Aarau als Schauspieler und Regisseur (1976 Handkes "Das Mündel will Vormund sein"), spielte in Filmen, unter anderem von Fredi M. Murer, Thomas Koerfer, Beat Kuert, und verfasste Drehbücher, unter anderem für den Film "Schilten" (1979, Regie: Kuert). 1980 war M. als Gast und anschliessend bis 1985 als Ensemblemitglied an der Schaubühne am Halleschen Ufer/Lehniner Platz in Berlin unter der künstlerischen Leitung von →Peter Stein, der für M. prägend war (unter anderem in Genets "Die Neger", Regie: Stein). Danach Gastengagements am Residenztheater München unter der Direktion von →Frank Baumbauer, am Staatstheater Stuttgart und 1987–90 am →Schauspielhaus Zürich (Pylades in Goethes "Iphigenie auf Tauris", Regie: →Gerd Heinz, Sasportas in Heiner Müllers "Der Auftrag" und Monsieur de Chenneviette in Feydeaus "Ein Klotz am Bein", Regie: →Achim Benning). 1990–2002 war M. mit kurzen Unterbrechungen als Gast oder als Ensemblemitglied am →Theater Basel (1991 Innenminister in →Max Frischs "Graf Öderland", 1993 Tod in Hans Henny Jahnns "Neuer Lübecker Totentanz", 1999 Aslaksen in Ibsens "Ein Volksfeind", Regie: Lars-Ole Walburg, 2001 Alfons Klostermeyer in Horváths "Glaube Liebe Hoffnung", 2002 Geist in Shakespeares "Hamlet", Regie: →Stefan Bachmann, und Charley in Millers "Tod eines Handlungsreisenden", Regie: Walburg). Daneben spielte M. 1993–2000 an verschiedenen Theatern in Deutschland und in der Schweiz, vor allem am Theater Neumarkt (unter anderem 1993 in "Phaidon" und 1998 in "Das Gastmahl", beide nach Platon, 1997 Faust in Goethes "Faust II", Regie jeweils: →Stephan Müller, 1997 Hans Weiring in Schnitzlers "Liebelei", 1998 Herr Pott in der Uraufführung von Theresia Walsers "King Kongs Töchter", Regie beide: →Volker Hesse). Neben weiteren Hörspielen realisierte M. eigene Projekte für die Bühne: "Ich habe mitgedacht", eine Collage aus den Verhörprotokollen des Prozesses von Adolf Eichmann (Uraufführung 1985, Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin), "Räuber oder ich" nach →Robert Walsers Roman "Räuber" (Uraufführung 23.5.1989 im Keller des Schauspielhauses Zürich, Regie: M.), "Hebels Schatten", mit Texten von Johann Peter Hebel (Uraufführung 1.10.1992, →Vorstadt-Theater Basel, Regie: →Hansjörg Betschart), "Theaterabend mit Jacob Burckhardt" (1998, Alte Universität Basel am Rheinsprung 9) sowie das eigene Stück "KatzMaus" (Uraufführung 25.3.2000, Raum 33, Basel, Regie: Alvaro Schoeck).



Autor: Jean Grädel



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Grädel, Jean: Michael Maassen, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1150–1151, mit Abbildung auf S. 1150.

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