Patricia Litten
* 27.6.1954 Luzern. Tochter des Schauspielers und Regisseurs →Rainer L. und der Schauspielerin →Hannelore Eisenbart, Nichte des Regisseurs Heinz Wolfgang L. ∞ Johannes Blum, Dramaturg, Autor und Theaterleiter.
Bereits als Kind erste Rollen am →Bernhard-Theater Zürich. Schauspielausbildung 1976–77 an der →Schauspiel-Akademie Zürich und 1977–80 an der Neuen Münchner Schauspielschule bei Ali Wunsch-König. Engagements 1980–83 am Schauspiel Frankfurt (Esther in Vitracs "Victor oder Die Kinder an die Macht"; Dunjascha in Tschechows "Der Kirschgarten", Regie: Johannes Schaaf; Anna in →Urs Widmers "Zyst oder Die Aufschneider", dem Regiedebüt Widmers), 1983–85 an den Städtischen Bühnen Nürnberg (Titelrolle in Racines "Phädra", Regie: François-Michel Pesenti; Karoline in Horváths "Kasimir und Karoline", Regie: Henning Rühle, wofür L. in der Kritikerumfrage der Zeitschrift "Theater heute" als Schauspielerin des Jahres nominiert wurde; Oi in Thomas Braschs "Mercedes"; Célimène in Molières "Der Menschenfeind", Regie: Hansjörg Utzerath), 1985/86 an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach (One-Woman-Performance mit der westdeutschen Erstaufführung von Heiner Müllers "Bildbeschreibung", Regie: Hans Peter Cloos; Titelrolle in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn", Regie: Gerardjan Rijnders; Bjuti in Harald Müllers "Totenfloss", Regie: Cloos), 1986–90 an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin (Julia in Schillers "Die Verschwörung des Fiesko zu Genua" und Frau Uhlig in der Uraufführung von →Rolf Hochhuths "Unbefleckte Empfängnis", Regie jeweils: Heribert Sasse; Paula Heimann in Nicholas Wrights "Frau Klein", Regie: Rosemarie Fendel), 1991–98 erneut an den Städtischen Bühnen Nürnberg (Kriemhild in Hebbels "Die Nibelungen"; Hermione in Shakespeares "Wintermärchen", Regie: David Levine; Fräulein Isenbarn in Barlachs "Der arme Vetter", Regie: Raymund Richter; Eustache in Kleists "Die Familie Schroffenstein", Elisabeth in Schillers "Maria Stuart" und Lady Macbeth in Shakespeares "Macbeth", Regie jeweils: Holger Berg; Jasmine in Turrinis "Alpenglühen"; Luise in Dorsts "Herr Paul" und Harper in Kushners "Engel in Amerika", Regie: Michael Blumenthal), dort auch in diversen Musiktheaterprojekten, unter anderem "Words and Music" mit Texten von Beckett und Musik von Morton Feldman (Produktion der Oper Nürnberg in der Tafelhalle). Danach gastierte L. unter anderem am Theater Erlangen (Leonore Sanvitale in Goethes "Torquato Tasso"), am Theater Ingolstadt (2000 Edith von Turkow in Frank/Schulz’ Musical "Die Drei von der Tankstelle") und bei den Kleist-Festspielen in Frankfurt an der Oder (2001 Henriette Vogel in "Tod am Wannsee"). Diverse Hörspiel- und Fernsehrollen.
Autor: Thomas Blubacher
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Blubacher, Thomas: Patricia Litten, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1118–1119.