Paul Schoeck

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 30.9.1882 Brunnen SZ, † 30.6.1952 Gümligen BE. Sohn des Kunstmalers Alfred S. und Bruder des Komponisten →Othmar S.

Schulen in Bern, Bad Godesberg und Zürich. Architekturstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, Abschluss 1906. 1908/09 Studienaufenthalt in Florenz zur Ausarbeitung eines Wettbewerbs­projekts für ein Nationaldenkmal in Schwyz und parallel dazu erste dramatische Versuche. 1910–13 in München tätig, 1913 für Bauaufträge in St. Petersburg, bis ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs in die Schweiz zurückführte, wo er als Leiter eines Architekturbüros in Brunnen arbeitete. Sein in Italien entstandenes Versdrama "Maria von Magdala" blieb ungedruckt, wie später auch die Stücke "Inselmärchen", "Der Kaiserpokal" und "Der Arzt ihrer Narrheit". Ein geplantes Drama über Niklaus von Flüe blieb Fragment. In Schwyzer Mundart und frei nach Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" verfasste S. das Drama "Tell", das am 6.9.1920 von der →Freien Bühne Zürich am →Pfauentheater Zürich uraufgeführt und 1990 in einer berndeutschen Fassung gespielt wurde (unter dem Titel "Föhnsturm, ein Tellspiel" an der Spiegelbühne Köniz). Es gilt als herausragendes Dialektdrama, das für weitere Tell-Bearbeitungen wegweisend wurde. Libretti einiger der frühen Opern von Othmar S. (unter anderem nach Romanen Karl Mays) sind wahrscheinlich in Zusammenarbeit der Brüder Walter, Paul und Othmar S. entstanden.

Literatur

  • Kälin, Wernerkarl: P. S. 1882–1952. Eine Dokumentation. In: Schwyzer Hefte 23/1982.

Nachlass

  • Kantonsbibliothek Schwyz.


Autor: Dietrich Seybold



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Seybold, Dietrich: Paul Schoeck, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1628–1629.

Normdaten

Vorlage:Normdaten