Siegmund Tischendorf

Aus Theaterlexikon - CH
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* 8.5.1954 Graz (A).

Schauspielausbildung 1975–76 an der Musikhochschule Graz und 1976–80 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover; Weiterbildung in mehreren Workshops in Los Angeles. 1981–82 Engagement am Schloßtheater Moers, 1982/83 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (unter anderem Tempelherr in Lessings "Nathan der Weise", Regie: →Rudolf Kautek), 1983/84 am Niedersächsischen Staatstheater Hannover, 1984–87 am Staatstheater Braunschweig, 1987–89 an den Bühnen der Hansestadt in Lübeck und 1989/90 an den Bühnen der Stadt Bielefeld. 1990–98 gehörte T. zum Ensemble des →Stadttheaters Bern. Dort verkörperte er rund dreissig Rollen, darunter 1991 Stephan von Sala in Schnitzlers "Der einsame Weg" (Regie: István Bödy), 1992 Sarkis in Hans Henny Jahnns "Der staubige Regenbogen", 1994 Harry in Henry Millers "Ganz wild auf Harry" (Regie beide: Oswald Lipfert), den Professor in Mamets "Oleanna" (Regie: →Michael Oberer) und Tellheim in Lessings "Minna von Barnhelm" (Regie: →Wolfram Krempel) sowie 1996 Hjalmar Ekdal in Ibsens "Die Wildente" (Regie: Lipfert). Daneben 1991 als Gast am →Schauspielhaus Zürich (Ferdinand Lassalle in →Adolf Muschgs "Nacht im Schwan", Regie: →Peter Borchardt). Seit 1998 wirkt T. als freischaffender Schauspieler. Er hatte Stückverträge am Schauspielhaus Zürich (1998 einer der Gefolgsmänner Zyrikos in der Uraufführung von Alexej Schipenkos "Zyrikon", Regie: Ernst Stötzner), am Teatro Regio in Parma (1997 Bassa Selim in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail"), auf Tournee (1997 Titelrolle in Schnitzlers "Anatol", Tourneetheater Landgraf), bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen (1998 Graf Almaviva in Beaumarchais’ "Der tolle Tag", Regie: →Michael Wedekind) sowie am →Theater an der Effingerstrasse Bern (1999 Schriftsteller Abel Znorko in Eric-Emmanuel­ Schmitts "Rätselhafte Liebe – Enigma"), an dem er 2001 mit Ljudmila Rasumowskajas "Liebe Jelena Sergejewna" sein Regiedebüt gab. Ab 2001 spielte T. mit grossem Erfolg Rob Beckers One-Man-­Comedy "Caveman" im Saal des Restaurants "Weisser Wind" in Zürich (über 150 Vorstellungen) sowie als Gastspiel am Theater →Fauteuil Basel, am →Theater am Käfigturm Bern und am Theater am Kirchplatz im liechtensteinischen Schaan. Im "Weissen Wind" inszenierte er 2003 – als weibliches Gegenstück zu "Caveman"– Björk Jakobsdóttirs Stand-up-Comedy "Zellophan" mit →Monica Amrein. Ausserdem Tätigkeit als Theaterpädagoge am Seminar Muristalden in Bern und als Sprecher sowie diverse Fernseh- und Filmrollen.



Autorin: Angelika Hunziker



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Hunziker, Angelika: Siegmund Tischendorf, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1948.