Wolfgang Stendar
* 23.5.1929 Hamburg (D), ∞ Renate Feuerbaum, Bühnenbildnerin und Plastikerin.
Bereits während der Schulzeit Schauspielausbildung bei Karl Wüstenhagen in Hamburg. Erste Engagements 1947–49 am Stadttheater Itzehoe und 1949–53 am Staatstheater Oldenburg (unter anderemTitelrolle in Kleists "Friedrich Prinz von Homburg"). 1953 als Gast Mitwirkung in der deutschen Erstaufführung von Jean Cocteaus "Bacchus" (Regie: Gustaf Gründgens) am Düsseldorfer Schauspielhaus, daraufhin 1953 von →Oskar Wälterlin ans →Schauspielhaus Zürich verpflichtet, dort bis 1996 Ensemblemitglied (unter anderem Sohn in der Uraufführung von →Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", Orest in Aischylos’ "Orestie", Marquis Posa, Titelrolle und Philipp in Schillers "Don Carlos", Gessler in Schillers "Wilhelm Tell", August Keil in Gerhart Hauptmanns "Rose Bernd", Tellheim in Lessings "Minna von Barnhelm", Marinelli in Lessings "Emilia Galotti", Burleigh in Schillers "Maria Stuart", Titelrolle in Hofmannsthals "Jedermann", Pastor Manders in Ibsens "Gespenster", Corvino in Jonsons "Volpone", Psychiater in Peter Shaffers "Equus", Felix in Martin Walsers "Die Zimmerschlacht", Titelrolle in Dorsts "Ich, Feuerbach", Freud in Eric-Emmanuel Schmitts "Der Besucher"). 1960–71 zugleich am Burgtheater Wien (unter anderem Titelrolle in Goethes "Urfaust", Jupiter in Hacks’ "Amphitryon", Tempelherr in Lessings "Nathan der Weise", auch auf einer Welttournee des Burgtheaters). Daneben Gastrollen am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, an der Freien Volksbühne Berlin, an den Kammerspielen München, bei den Festspielen in Bregenz, Bad Hersfeld, Schwäbisch Hall, Jagsthausen und Salzburg sowie auf mehreren Tourneen. Zahlreiche Lesungen, Film-, Fernseh- und Rundfunk-Rollen.
Auszeichnungen
- 1979 Kulturpreis des Kantons Zürich,
- 1993 Goldene Nadel des Schauspielhauses Zürich,
- 1995 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
Autor: Thomas Blubacher
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Blubacher, Thomas: Wolfgang Stendar, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1753.