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Cavea

Dass der Feldherr Pompeius das erste steinerne Theater der Stadt Rom in der Ebene des Marsfeldes erbauen liess, hatte seine Gründe wohl auch darin, dass ein solcher Bau teurer und spektakulärer war, als wenn das Theater nach griechischer Art an einen Hügel gebaut worden wäre.

Die Bauweise der auf einem System tragender Gewölbe errichteten römischen Theater diente nicht nur Repräsentationszwecken, sie hatte vor allem einen ausserordentlich praktischen Nutzen. Die Gewölbekonstruktion mit ihren Treppen und Gängen erlaubte es auch einer Masse von Zuschauern, ihre Sitzplätze mühelos zu erreichen und nach den Vorführungen schnell wieder zu verlassen.

Im Circus Maximus in Rom machten zahlreiche Händler von der Möglichkeit Gebrauch, in den Arkaden unter den Zuschauerrängen ihre Waren an-zubieten, darunter der inschriftlich genannte C. Iulius Epaphra, ‘Obsthändler vom Circus Maximus’ (CIL VI 9822).

Aber auch die Prostitution war dort ein blühendes Gewerbe, wie einer Satire Juvenals zu entnehmen ist:

«Welches Volk heute bei unseren Reichen am beliebtesten ist und
vor wem ich vor allem die Flucht ergreife, will ich eilends bekennen,
und Scheu soll mich nicht hindern: ich vermag nicht, ihr Mitbürger,
das griechische Rom zu ertragen. Freilich, welchen Teil der Hefe
bilden schon die Achäer?
Schon längst ist der syrische Orontes in den Tiber gemündet
und hat mit sich geführt die Sprache, die Sitten, die schrägen
Saiten samt dem Tibiabläser sowie die einheimischen Trommeln
und die Mädchen, die man heisst, sich beim Zirkus feilzubieten:
auf denn zu ihnen, die ihr eine ausländische Hure mit ihrer bunten
Mitra schätzt!»
(Juvenal: Satiren, 3, 58 ff.)

Einige der Gewölberäume unter dem Zuschauerraum des Stadions von Perge wurden ebenfalls als Läden genutzt. Silberschmiede zum Beispiel vertrieben hier ihre zu Ehren der Göttin Artemis gefertigten Statuen.