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Theatra tecta

Die für musikalische und literarische Darbietungen genutzten kleineren Theaterbauten, die römischen Odea, konnten überdacht werden. Der halbkreisförmige Zuschauerraum wurde einem rechteckigen Grundriss eingepasst, dessen Aussenwände das hölzerne Dach trugen. Hochgelegte Fenster wie im Odeum von Aosta spendeten Licht. Der älteste bekannte römische Steinbau dieser Art ist das Odeum in Pompeji, das in einer Inschrift als ‹theatrum tectum› bezeichnet wird. Bei Bauten seit dem späteren 1. Jahrhundert n. Chr. konnte die rechteckige Umfassungsmauer der Cavea auch entfallen.

Das neben dem in Patras schönste Odeum stand laut Reiseschriftsteller Pausanias in Athen:

«An den Markt [in Patras] schliesst sich das Odeion an, und hier ist ein sehenswerter Apollon aufgestellt […]. Auch im übrigen ist das Odeion am bemerkenswertesten von denen in Griechenland ausser dem in Athen ausgestattet; dieses nämlich ragt durch seine Grösse und seine ganze Ausstattung hervor, und der Athener Herodes hat es zum Andenken an seine verstorbene Frau bauen lassen.»
(Pausanias: Beschreibung Griechenlands, VII, 20, 6)

Ob das Odeum des Herodes Atticus mit seiner Spannweite von 80 Metern tatsächlich vollständig überdacht war oder nur der Bereich der Bühne, ist umstritten.