Eugen Jensen

Aus Theaterlexikon - CH
Version vom 26. August 2022, 17:04 Uhr von Theater4 (Diskussion | Beiträge) (1 Version importiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 28.1.1871 Wien (A), † 24.11.1957 München (D), eigentlich Eugen Jacobsen. ∞ I. Rosa Monati, Schauspielerin, ∞ II. →Alice Lach, Schauspielerin.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte J. Schauspiel bei Ludwig Gabillon und Leo Friedrich und debütierte 1893 als Leander in Grillparzers "Des Meeres und der Liebe Wellen" in Bukarest, schloss sich der Barescu-Tournee an und spielte 1894–98 am Residenztheater in Dresden sowie in Ölmütz und Graz. 1898–1903 arbeitete J. am Raimundtheater in Wien. Es folgten Engagements bei Josef Jarno am Theater in der Josefstadt in Wien, am Deutschen Volkstheater in Wien, an der Neuen Wiener Bühne und dann wieder am Raimundtheater. 1927–30 spielte J. am Neuen Theater Frankfurt am Main unter anderem in →Georg Kaisers "Oktobertag" (Regie: Arthur Hellmer), 1927/28 gastierte er am Trianon-Theater Berlin, 1930/31 an der Tribüne Berlin und bei Victor Barnowsky. 1932/33 war J. Regisseur und Schauspieler beim Wiener Gastspielensemble Deutsches Theater in Rumänien; diverse Tourneen. Ab 1933 lebte J. wieder in Wien und spielte hauptsächlich am Raimundtheater, wo er als letzte Rolle vor dem "Anschluss" den Polonius in Shakespeares "Hamlet" verkörperte. 1938 emigrierte J. nach Zürich, wo er nach einigen Schwierigkeiten mit der Fremdenpolizei als Gastregisseur und Schauspieler am →Schauspielhaus Zürich arbeitete und bis 1955 in über hundert zumeist kleineren Rollen zu sehen war, darunter 1942 als alter Schalanter in Anzengrubers "Das vierte Gebot", Regie: →Leopold Lindtberg. Ab 1943/44 spielte J. auch am →Bernhard-Theater in Zürich, danach am →Stadttheater Bern und am →Stadttheater Basel. 1945/46 gastierte er zusammen mit seiner Frau Alice Lach am →Stadttheater Chur, wo er als Musiklehrer in →Hans Müller-Einigens "Flamme" zu sehen war. 1951/52 spielte J. am →Theater am Central in Zürich; 1953–55 war er an der →Komödie Basel engagiert (unter anderem Monsieur Chauffourier in Devals "Towarisch", Regie: →Leopold Biberti, Simbach in Ludwig Thomas "Moral", Regie: →Egon Karter). J. starb während einer Gastspieltournee in München. Neben seiner Theaterkarriere war J. als Filmschauspieler aktiv und reüssierte unter anderem in "Zwei Krawatten" (1930), "Die Fledermaus" (1931) und "Tausend für eine Nacht" (1933). J. wurde von der Republik Österreich der Professorentitel verliehen.

Literatur

  • Breslmayer, Elisabeth: Die Geschichte des Wiener Raimundtheaters von 1893 bis 1973, Dissertation der Universität Wien, 1975.


Autorin: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia: Eugen Jensen, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 928–929.

Normdaten

Vorlage:Normdaten