James McCracken

Aus Theaterlexikon - CH
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* 16.12.1926 Gary (USA), † 29.4.1988 New York (USA). ∞ →Sandra Warfield, Sängerin. Vater der Sängerin Ahna M.-Bogyo.

Gesangsstudien in Gary, New York (bei Walter Ezekiel und Mario Pagano) und Mailand (bei Marcello Conati). Später Kontrollunterricht bei Elsa Seyfert in Konstanz. Engagements 1952 an der Central City Opera in Colorado, 1953–57 als Eleve an der Metropolitan Opera New York, 1957–59 am Theater der Stadt Bonn, 1960–68 am →Stadttheater/→Opernhaus Zürich, wo er 1974/75 und 1976/77 erneut auftrat. Der Metropolitan Opera New York blieb M. mit Unterbrüchen von 1963 bis zu seinem Tod verbunden. Dort hatte er 1977 mit Tannhäuser, seiner einzigen Wagner-Partie, einen sensationellen Erfolg. Obwohl er in Zürich bereits in der Saison 1957/58 als Manrico in Verdis "Il Trovatore" gastiert hatte, war es eine andere Verdi-Rolle, mit der M. zu Beginn der Direktion von →Herbert Graf Furore machte und die ihn während seiner ganzen Karriere hindurch begleiten sollte: die Titelpartie in "Otello". Seine szenisch wie stimmlich geradezu beklemmend intensive Interpretation wurde legendär. Eindrückliche Rollengestaltungen folgten: Florestan in Beethovens "Fidelio" (Regie und musikalische Leitung: Otto Klemperer), Jean de Leyde in Meyerbeers "Le Prophète", Samson in Saint-Saëns’ "Samson et Dalila", Bacchus in Richard Strauss’ "Ariadne auf Naxos" und Radamès in Verdis "Aida". Ein letztes Mal trat er am 27.6.1982 anlässlich der Abschiedsvorstellung vor dem Umbau des Opernhauses auf und sang Szenen aus "Otello". Am →Grand Théâtre in Genf erlebte man M. 1966 als Otello und 1968 als Manrico. Die bedeutendsten Stationen seiner internationalen Gastspieltätigkeit waren Barcelona, Berlin, Buenos Aires (1962), Hamburg (Don José in Bizets "Carmen", Turiddu in Mascagnis "Cavalleria rusticana", Hermann in Tschaikowskys "Pique Dame", Max in Webers "Der Freischütz"), Köln, die Covent Garden Opera London (seit 1964), Mexiko-Stadt, die Bayerische Staatsoper München, New Orleans, Palermo (1961), die Opéra de Paris, Philadelphia, Pittsburgh, Rom, San Francisco (1962–64 und 1970–71), Triest, Washington und die Staatsoper Wien (1959–75 unter anderem Canio in →Ruggero Leoncavallos "I pagliacci", Calaf in Puccinis "Turandot", Alvaro in Verdis "La forza del destino") sowie die Festspiele von Athen, Edinburgh und Salzburg (1963). M.s Repertoire im Fach des schweren Heldentenors blieb relativ schmal. Diverse Operneinspielungen, darunter "Otello" (unter Sir John Barbirolli). 1971 veröffentlichte M. zusammen mit Warfield seine Autobiografie "A star in the family".



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: James McCracken, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1213–1214, mit Abbildung auf S. 1213.

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