Roeland Wiesnekker

Aus Theaterlexikon - CH
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* 25.11.1967 Uster ZH.

1986–89 Schauspielausbildung an der →Schauspiel-Akademie Zürich. 1989 Debüt am Schauspielhaus Bochum als Pjotr in Gorkis "Die Letzten" (Regie: Andrea Breth), wofür W. 1990 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift "Theater heute" auf den zweiten Platz in der Kategorie "Bester Nachwuchsschauspieler" gewählt wurde. Seit 1990 ist W. als freischaffender Schauspieler hauptsächlich in der Schweiz tätig. Er spielte beispielsweise Evald in Monika Marons "Ada und Evald" 1993 am →Theater Tuchlaube Aarau, die Titelrolle in Büchners "Woyzeck" 1995 an den →Freilichtspielen Chur (Regie: →Felix Benesch) und Na’im in Ilan Hatsors "Vermummte" 1995 am →Atelier-Theater Bern sowie 1996 am →Luzerner Theater. Vor allem aber wirkte W. in Zürich, so am →Schauspielhaus (unter anderem 1997 Marquis Clitandre in Molières "Der Menschenfeind", Regie: →Werner Düggelin, und Journalist Suhr in der Uraufführung von →Lukas B. Suters "Tanz auf dem Vulkan", 1999 Alex in Yasmina Rezas "Gespräche nach einer Beerdigung", Regie: →Monika Neun, 2002 Poins in Shakespeares "Heinrich IV.", Regie: Stefan Pucher), am →Theater am Neumarkt, am →Theater an der Winkelwiese (1999 Gritzka in Roland Topors "Ein Winter unterm Tisch") sowie in der freien Szene (zum Beispiel 1993 Titelrolle in Suzanne van Lohuizens "Der Junge im Bus" der →Komedie, 1997 Thomas Bohrer in →Katharina Tanners "Schweigen ist Gold" der Sturmbühne, 2000 Titelrolle in "Präriepriester" der Gruppe →Mass & Fieber und Ray in Conor McPhersons "Salzwasser", Regie: Barbara-David Brüesch, im Rahmen des Nachwuchsfestivals Hope & Glory im Theater Neumarkt). Unter der Regie von Brüesch gab W. zudem 1999 Juvenal in Michail Ugarows "Rechtschreibung nach Brockhaus" am Studiotheater bat in Berlin. 2002–03 verkörperte W. Anton Tschechow/Gurov in der Uraufführung von →Thomas Hürlimanns "Mein liebstes Krokodil" (Regie: →Christoph Leimbacher) am Theater Ticino Wädenswil und als Gastspiel an anderen Schweizer Kleintheatern. Seit Mitte der neunziger Jahre arbeitet W. vermehrt für Film und Fernsehen. Er spielte unter anderem 1995 den drogensüchtigen Pater Lorenz in Jörg Helblings Spielfilm "Der Nebelläufer", 2002 den Journalisten Vincent Jung beziehungsweise den Soap-Regisseur Albert in den Schweizer Fernsehfilmen "Dilemma" (Regie: Tobias Ineichen) und "Füür oder Flamme" (Regie: Markus Fischer) sowie 2004 den tablettenabhängigen Drogenfahnder Herbert Strähl in Manuel Flurin Hendrys Spielfilm "Strähl". 2003 übernahm er als Nachfolger von Martin Schenkel die Rolle des Steve in der Soap "Lüthi & Blanc" des Schweizer Fernsehens DRS. Im Theater wie im Film verkörperte W. häufig melancholisch-gebrochene Charaktere, die er mit einer ihm eigenen traumwandlerischen Intensität gestaltete.

Auszeichnungen

  • 2005 Schweizer Filmpreis für die beste Hauptrolle (für Strähl).


Autorin: Tanja Stenzl



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Stenzl, Tanja: Roeland Wiesnekker, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2101–2102.

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