Wolfgang Quetes

Aus Theaterlexikon - CH
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  • 13.5.1944 Linz (A), eigentlich Wolfgang Queteschiner. ∞ →Sibylle Courvoisier, Schauspielerin.

1964–68 studierte Q. Theaterwissenschaft an der Universität Wien und absolvierte das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Ab 1968 Schauspieler und Regisseur an verschiedenen österreichischen Bühnen, unter anderem am Theater der Jugend und am Volkstheater in Wien. Ab 1970/71 Engagement am Wiener Theater der Courage; gemeinsam mit Dieter Berner, Werner Prinz und der Direktorin Stella Kadmon gründete Q. ein Kollektiv zur Leitung des Theaters. Das Programm umfasste neben neuen Stücken von Kroetz und Fassbinder auch emanzipatorisches Kindertheater. Nach der Auflösung des Kollektivs war Q. 1974–76 Spielleiter des Schauspiels am Staatstheater Kassel, danach arbeitete er als freier Regisseur unter anderem am →Schauspielhaus Zürich (1974 Schweizer Erstaufführung von Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W."), am →Theater am Neumarkt Zürich, am Nationaltheater Mannheim, am Theater der Freien Hansestadt Bremen, am Schauspielhaus Düsseldorf, am Theater der Stadt Bonn, an den Städtischen Bühnen Freiburg, am Volkstheater Wien und an den Vereinigten Bühnen Graz. 1978–85 war Q. Regisseur für Oper, Operette und Schauspiel an den →Basler Theatern, unter anderem inszenierte er dort Williams’ "Endstation Sehnsucht", Achternbuschs "Ella", Mozarts "Così fan tutte", Beaumarchais’ "Der tolle Tag", Horváths "Figaro lässt sich scheiden", Rossinis "La Cenerentola", Kroetz’ "Nicht Fisch nicht Fleisch", Schnitzlers "Reigen", →Jürg Laederachs "Proper Operation", die deutschsprachige Erstaufführung von Ionescos "Reise zu den Toten", Haydns "Orlando Paladino", Havels "Audienz/Vernissage", Becketts "Katastrophe", Wildes "Ein idealer Gatte", die Uraufführung von Pavel Kohouts "Das grosse Ahornbaumspiel", Büchners "Leonce und Lena" und Richard Strauss’ "Capriccio". In dieser Zeit unterrichtete er auch Rollenstudium und Regie an der →Schauspiel-Akademie Zürich. Als freier Regisseur für Oper und Schauspiel hatte Q. danach Engagements unter anderem am Staatstheater Braunschweig, am Staatstheater Darmstadt, am Nationaltheater Mannheim, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, an den Bühnen der Stadt Essen und an der Opéra du Rhin in Strassburg. 1991–95 war Q. Oberspielleiter des Musiktheaters der Städtischen Bühnen Nürnberg. Als Gastregisseur inszenierte er unter anderem am →Stadttheater Bern, am →Stadttheater St. Gallen (1988 Haydns "Orlando Paladino", 1989 Mozarts "Die Zauberflöte", 1991 Mozarts "Le nozze di Figaro", 1992 Lortzings "Der Wildschütz", 1995 Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt"), am →Stadttheater Luzern (1992 Janáčeks "Jenufa", 1994 Verdis "Don Carlos", 1996 Smetanas "Die vekaufte Braut") und am →Theater Basel (1995 Puccinis "La Bohème"). 1997–2002 war Q. Intendant am Pfalztheater Kaiserslautern. Daneben lehrte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Seit 2004 ist Q. Generalintendant der Städtischen Bühnen Münster.

Auszeichnungen

  • 1972 Förderungspreis zur Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (zusammen mit Berner und Prinz).


Autorin: Birgit Peter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Peter, Birgit: Wolfgang Quetes, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1449–1450, mit Abbildung auf S. 1449.