bilder programm arenatag bild1 bild2 bild3 bild4 bild5 bild6 bild7 bild8

Programm eines Arenatages

Das Programm eines Arenatages in Rom war in der Regel dreigeteilt. Der Vormittag begann mit venationes, in welchen man Menschen gegen wilde Tiere kämpfen liess oder Tiere gegen Tiere hetzte. Um die Mittagszeit fanden öffentliche Hinrichtungen statt. Da sich das Publikum bei «normalen» Hinrichtungen zu langweilen drohte, wurden diese zu aufwendig inszenierten Mythenvorführungen ausgebaut:

«Was das Rhodope-Gebirge in der Orpheus-Szene gesehen haben soll,
hat jetzt die Arena dir, Caesar, geboten.
Felsen krochen heran, ein Zauberwald eilte herbei,
so schön, wie man sich den Hesperiden-Hain vorstellt.
Wilde Tiere aller Art waren da, den Haustieren zugesellt,
und über des Sängers Haupt schwebten zahlreiche Vögel.
Doch er selber lag da, zerfleischt von einem undankbaren Bären.
Dieser Vorfall nur wich von der mythischen Erzählung ab.»
(Martial: Buch der Schauspiele, 21)

Am Nachmittag leitete der Einzug der Gladiatoren den dritten Teil des Programms ein, die munera. Nach der Begutachtung der Waffen – das Publikum wollte versichert sein, dass die Gladiatoren auf Leben und Tod kämpften – fand zuerst ein Scheinkampf mit stumpfen Waffen statt, der die Spannung steigern sollte. Auf ein Trompetensignal begann darauf der echte Kampf. Siegreiche Kämpfer durften die Arena mit einem Palmenzweig als Zeichen des Sieges verlassen. Getötete Gladiatoren wurden von Sklaven aus der Arena geschafft. Mittels eines glühenden Eisens hatten sich diese zuvor vergewissert, dass die Gladiatoren tatsächlich tot waren und sich nicht etwa nur tot stellten.

Für die Durchführung dieser Veranstaltungen waren Käfige, Gänge und Gelasse, Leichenkammern und Abstellräume unerlässlich. Die unterirdischen Gewölbekonstruktionen des Kolosseums und der Amphitheater in Kampanien sind besonders bemerkenswert. Sie ermöglichten einen reibungslosen Ablauf effektvoller Spektakel.