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Theater-Tempel

Zahlreiche römische Theater waren architektonisch mit einem Tempel verbunden. Der Ceres-Tempel oben am Zuschauerraum des Theaters von Leptis Magna zum Beispiel stand auf einer Linie mit einem Altar in den Sitzreihen der Orchestra, dem Mittelportal des Bühnenhauses und einem Tempel in der Porticus hinter dem Theater.

Cavea-Tempel wie in Leptis Magna waren nahezu im ganzen römischen Imperium verbreitet, im östlichen Teil des Reiches jedoch weit weniger als in Nordafrika, wo sie besonders häufig waren. Nach dem Vorbild des Tempels der Venus Victrix im Pompeius-Theater in Rom wurden die Cavea-Tempel auf der Zentralachse des Theaters errichtet. Sie waren mit der Vorderseite der Orchestra und dem Bühnengebäude zugewandt.

Die römischen Theater-Tempel manifestieren, dass der Brauch, Theater-darbietungen ‹in conspectu dei› zu veranstalten, in der Kaiserzeit fortgeführt wurde. Suetons Bericht über die Wiedereröffnung des Pompeius-Theaters durch Kaiser Claudius macht deutlich, dass die Anlagen gleichzeitig auch dem Bedürfnis der Machthaber nach Selbstdarstellung entgegenkamen:

«Die Spiele anlässlich der Einweihung des Pompeiustheaters, das halb niedergebrannt war und das er hatte wiederaufbauen lassen, liess er von einem Tribunal in der Orchestra aus beginnen, nachdem er zuvor bei den höher gelegenen Tempeln ein Bitt- und Dankopfer dargebracht hatte und mitten durch den Zuschauerraum herabgestiegen war, während alle schweigend auf ihren Plätzen sitzen geblieben waren.»
(Sueton: Kaiserviten, Claudius 21)