bilder pompa circensis bild1 bild2 bild3

Pompa circensis

Die Wettkämpfe im Circus Maximus in Rom wurden durch eine feierliche Prozession eröffnet, die beim Tempel des Iuppiter auf dem Kapitol ihren Anfang nahm. Von dort aus führte der Festzug, der in entgegengesetzter Richtung die Route der Triumphzüge beschritt, über das Forum in den Circus. Angeführt wurde die Pompa circensis vom spielgebenden Magistraten, der im Gewand eines erfolgreichen Feldherrn den Triumphwagen lenkte, gefolgt von der römischen Jugend in militärischer Formation. Ihnen schlossen sich, von Musikanten begleitet, die für den Waffentanz gerüsteten Chöre an, die Wagenlenker auf ihren Wagen und die Athleten, die nach den Rennen auftraten. Vor den als Abschluss und Höhepunkt der Prozession mitgeführten Götterbildern und religiösen Attributen tanzten auch Silene und Satyrn im Festzug mit.

Wenn die Prozession im Circus Maximus ankam, erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen und applaudierten. Wie die Rennen führte der Festzug längs durch den Circus und um die Wendesäulen herum. Die Säulen befanden sich in der Verlängerung der Spina, einer Barriere, die die Arena als Längsachse teilte. Sie war mit Obelisken, Tempelchen und Statuen reich geschmückt. Zum Schmuck gehörten sieben bewegliche Delphine, die als Rundenzähler dienten. Der besonders bei den Griechen beliebte Delphin – er stand sowohl zu Apollon wie auch zu Dionysos in Beziehung – war bei den Römern Symbol des Neptun, des Schutzgottes der Pferde.

Ausserhalb Roms gab es in Italien anders als in Spanien und Nordafrika nur wenige Zirkusbauten. Der Circus von Mérida wurde als einer der ersten in einer römischen Provinz bereits im 1. Jh. n. Chr. errichtet. Er war dem Circus Maximus nachgebildet.