Erlibacher Volksbühne, Erlenbach ZH

Aus Theaterlexikon - CH
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Amateurtheater, Sprechtheater in Dialekt

1962 schlossen sich einige theatererfahrene Amateure zu einer Theatergruppe unter dem noch heute gültigen Namen E. zusammen. Carlo Wehrli, der Initiator dieser Gruppe, fungierte als ihr erster und langjähriger Obmann. Lange war die E. eine lose organisierte Theatergruppe. Erst am 17.3.1989 konstituierte sie sich als Verein. Die erste Produktion der E. war 1962 Paul Wehrlis "D’Mietskaserne". Seither wird meist jährlich ein Stück aufgeführt. Auf dem Spielplan stehen vor allem Komödien, Kriminalkomödien, Lustspiele und Schwänke sowie einige ernste Stücke. Inszeniert wurden beispielsweise 1972 "Drei Männer im Schnee" nach Kästner, 1976 →Werner Gutmanns "Schärbe", 1978 Molières "De Grochsi" ("Der eingebildete Kranke"), 1985 Arnold Ridleys "Der Geisterzug", 1990 →Albert Jakob Weltis "Steibruch" und 1999 Horváths "Hin und her". Stücke aus anderen Sprachen oder Dialekten werden in Zürcher Mundart übertragen und gegebenenfalls den lokalen Verhältnissen angepasst. Die Inszenierungen werden durch Vereinsmitglieder ausgestattet. Für die Regie werden häufig professionelle Theaterschaffende engagiert, zum Beispiel Joe Stadelmann und Marie-Claire Niquille. Die E. tritt jeweils im 1962 eröffneten Gemeindesaal im Hotel "Erlibacherhof" auf (etwa 250 Plätze). Zunächst fanden etwa drei, später sechs Aufführungen pro Saison statt. Die E. finanziert sich durch Mitglieder- und Gönnerbeiträge sowie Eintrittsgelder. Sie erhält keine öffentlichen finanziellen Zuwendungen, jedoch stellt die Gemeinde Erlenbach den Saal kostenlos zur Verfügung. Verbandsmitglied: →ZSV.



Autor: Sigi Blarer



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blarer, Sigi: Erlibacher Volksbühne, Erlenbach ZH, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 538–539.