Filip Razlag

Aus Theaterlexikon - CH
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* 22.8.1915 Swatow (RC), auch Philipp R.

1919 kam der jugoslawische Staatsangehörige R. über Holland nach Frankfurt am Main. Dort besuchte er nach dem Abitur die Hochschule für Musik und schloss 1939 mit der staatlichen Kapellmeisterprüfung ab. Engagements 1939–44 als Korrepetitor an der Volksoper Berlin, 1947–50 als Kapellmeister an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel und 1951–54 als zweiter Kapellmeister und Korrepetitor an den Städtischen Bühnen Dortmund. 1956–87 Chordirektor und Kapellmeister am →Stadttheater Luzern. Dort dirigierte R. vor allem klassische Operetten, aber auch Opern, so Verdis "Nabucco" (1959), Busonis "Arlecchino" (1966), Wilhelm Kienzls "Der Evangelimann" (1967), Puccinis "La Bohème" (1970), die Schweizer Erstaufführung von Menottis "Help, Help, the Globolinks!"(1971), Bernsteins "Trouble in Tahiti" (1972), Rossinis "Il turco in Italia" (1974) und Lortzings "Der Wildschütz" (1976). Mit grossem Erfolg dirigierte R. auch Ballettaufführungen. Ausserdem komponierte er rund zwanzig Bühnenmusiken, unter anderem zu Calderóns "Der Richter von Zalamea" (1956) und "Die Dame Kobold" (1975) sowie zu Shakespeares "Das Wintermärchen" (1962), "Antonius und Cleopatra" (1963), "Troilus und Cressida" (1965) und "Wie es euch gefällt" (1968).



Autore: Ingrid Bigler-Marschall



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Bigler-Marschall, Ingrid: Filip Razlag, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1468.

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