Ueli Bichsel
* 23.10.1952 Zürich.
Zunächst Tätigkeit als Hochbauzeichner, Krankenpfleger und Sozialarbeiter. 1981 mit →Hanspeter Horner, Marcel Joller und →Eric Amton Rohner beim "Zwischen-den-Zeilen-Theater", zum Beispiel in der clownesken Produktion "Die Lufthunde". Diesen Titel übernahmen B. und Joller danach für ihre Auftritte als Clownduo. Als "Die Lufthunde" spielten sie ein "Clowntheater an der Grenze des Tragisch-Komischen, weg vom Klamauk, hin zum Absurden". Mehrjährige Tourneen ihrer Produktionen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich: 1982 "Vor dem Kühlschrank" und "Auf Reisen", 1984 "Die Rückkehr", 1988 "In Gefangenschaft", 1992 "2226", 1993 das Kinderprogramm "Herr Steiner" und 1995 "Ypsilon". 1983 gründeten B. und Joller mit anderen das "Zirkus Theater Federlos", das vom Verein "Kultur im Zelt" betrieben wurde und bis 1996 existierte. Sie traten dort bis 1995 als Clowns Knill und Knoll auf. 1993 veranstalteten sie die Jubiläumstournee "Knill & Knoll und Band" mit der Federlos-Band. B. inszenierte einige der Federlos-Programme, in denen stets eine Geschichte die Auftritte rahmte und ineinander überleitete, zum Beispiel 1985 "Solnemann", 1987 "Die Köhlerin", 1990 "Helios" und 1996 ein Clownprogramm nach Motiven von "Peer Gynt". Das "Zirkus Theater Federlos" ging auf Tourneen in der Schweiz, Österreich, Deutschland und in den Niederlanden und organisierte Austauschprogramme mit Nigeria, Namibia und Zimbabwe. Zugleich Auftritte von B. und Joller in Koproduktionen mit dem →Theater an der Winkelwiese in Zürich: 1995 in der Uraufführung von →Sylviane Dupuis’ "Die zweite Vertreibung oder Godot, III. Akt" (Regie: →Jean Grädel) und als Knill und Knoll 1997 in Grädels Dialektbearbeitung "Wahrlich ich sage Euch …"nach Patrick Barlows "The Greatest Story Ever Told" (Regie: Grädel/Hannelore Müller). 1998 trennten sie sich. B. arbeitete auch mit →Gardi Hutter: Ihre wichtigsten gemeinsamen Produktionen waren 1997 "Comic Brut" (Regie: →Barbara Frey, Christoph Baumann, Erika Stucky, Stefan Lichtensteiger) und 1998 "Das Leben ist schon lustig genug" (Regie: B./Hutter). 2000 gingen B. und Hutter als "Hanna und Knill" mit dem Zirkus Knie auf Tournee. 2001 trat B. erstmals als Solist mit seinem Programm "Log."auf (Regie: Sämi Scherrer). Ausserdem Kurse für professionelle Theaterschaffende und Amateure.
Autor: Jean Grädel
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Grädel, Jean: Ueli Bichsel, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 195–196.