Hans-Friedrich Bohn

Aus Theaterlexikon - CH
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* 18.2.1928 Erfurt (D), † 8.7.1989 St. Gallen, auch Hans Friedrich B.

Er studierte Bühnenbild und Kostüm an der Kunstakademie in Berlin. Noch während des Studiums war er 1948–50 an der Märchenbühne Hilde Berg in Berlin tätig. Es folgten Engagements als Bühnen- und teilweise auch als Kostümbildner, unter anderem 1959–61 und 1963–69 am Stadttheater Konstanz und als Gast 1968–72 und erneut 1984 am →Stadttheater Luzern (Zusammenarbeit mit den Regisseuren →Glado von May, →Ettore Cella und →Kraft-Alexander, hauptsächlich fürs Musiktheater, beispielsweise Donizettis "Don Pasquale", Puccinis "La Bohème", Johann Strauß’ "Die Fledermaus", Loewe/Lerners "My Fair Lady" und Verdis "Rigoletto"). 1971–80 war B. regelmässig am →Stadttheater St. Gallen verpflichtet, hauptsächlich für Musiktheaterproduktionen (unter anderem erneut Zusammenarbeit mit von May, beispielsweise Kálmáns "Die Csárdásfürstin", Lehárs "Die lustige Witwe", Richard Strauss’ "Ariadne auf Naxos", Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" und Offenbachs "Pariser Leben"), aber auch für die Sparte Schauspiel (1971 Uraufführung von Jewgenij Schwarz’ "Die verzauberten Brüder", Shaws "Cäsar und Cleopatra" und Strindbergs "Der Vater"). 1971–76 arbeitete B. zunächst als Gast, dann fest am Kleinen Theater im Park in Bad Godesberg sowie 1974–87 am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in Schleswig, wo er 1976–80 auch Ausstattungsleiter war und insgesamt mehr als siebzig Bühnenbilder schuf. Ab 1980 bis zu seinem Tod war B. Ausstattungsleiter am Stadttheater St. Gallen. Im Musiktheater arbeitete er mit zahlreichen Regisseuren zusammen, darunter Günter Lohse und wiederum von May, im Schauspiel insbesondere mit →Frederik Ribell und Jaroslav Gillar. B. schuf unter anderem die Bühnenbilder zu →Paul Burkhards "Der schwarze Hecht" (Regie: Cella), Suppés "Boccaccio", Rossinis "Der Barbier von Sevilla", Puccinis "Tosca", Verdis "La forza del destino" und "La Traviata", Orffs "Die Kluge", Schostakowitschs "Katerina Ismailova", Webers "Der Freischütz", Zellers "Der Vogelhändler", zur szenischen Aufführung von Vivaldis "Juditha Triumphans", zu Goethes "Clavigo" und "Urfaust", Shakespeares "König Lear", Ionescos "Macbett", Gogols "Der Revisor", Heiner Müllers "Philoktet", Delibes’ "Coppélia", Strawinskys "Der Feuervogel" und "Petruschka", Tschaikowskys "Der Nussknacker", Gershwins "Rhapsody in Blue", Martinůs "Sinfonietta", →Paul Hindemiths "Ein Tanzstück" und zuletzt zu Loewe/Lerners "My Fair Lady". Insgesamt gestaltete B. am Stadttheater St. Gallen für alle Sparten über hundert Ausstattungen.



Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Hans-Friedrich Bohn, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 230–231.

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