Frederik Ribell

Aus Theaterlexikon - CH
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* 2.2.1935 Kehl (D).

Schauspielausbildung in Frankfurt am Main. Zunächst unter dem Namen Kurt Frederik (Frederic) R. Engagements unter anderem 1957–59 bei den Festspielen Bad Hersfeld, 1959–65 am Theater Die Junge Bühne in Frankfurt am Main, 1962/63 an den Deutschen Kammerspielen in Santiago de Chile, 1964/65 an den Bühnen der Hansestadt Lübeck und 1965/66 am Tübinger Zimmertheater. Währenddessen Regieassistenzen bei den Festspielen Bad Hersfeld, am Münchner Tourneetheater Der Grüne Wagen, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Erste eigene Inszenierungen in Frankfurt, unter anderem 1963–65 am Kellertheater Die Katakombe (beispielsweise sein eigenes Stück "Inquisition" nach Dostojewski und Genets "Die Zofen"). Von nun an war er – unter dem Namen Frederik R. – vorwiegend als Regisseur tätig. 1966–68 am Stadttheater Konstanz unter →Kraft-Alexander (unter anderem Goldonis "Der Lügner", Pinters "Der Hausmeister", Schillers "Maria Stuart" sowie unter der Überschrift "Dreimal Poesie noire" im Studio Ionescos "Die Stühle", René de Obaldias "Der Stickstoff" und Arrabals "Gebet"). 1968/69 am neu gegründeten →Theater an der Grenze in Kreuzlingen (Eröffnung mit der von R. dramatisierten Fassung von Poes "Das ovale Porträt"). 1969–72 unter Kraft-Alexander am →Stadttheater Luzern (unter anderem Becketts "Warten auf Godot", →Friedrich Dürrenmatts "Play Strindberg", Shakespeares "Macbeth", Schillers "Kabale und Liebe", die Schweizer Erstaufführungen von Taboris "Die Kannibalen", →Wolfgang Hildesheimers "Mary Stuart" und de Obaldias "Wind in den Zweigen des Sassafras" sowie die deutschsprachige Erstaufführung von Bulgakows "Die Purpurinsel"). 1973–77 am →Stadttheater Bern unter →Walter Oberer, wo er zunächst als Gast Synges "Der Held der westlichen Welt" inszenierte, dann bis 1977 als fest engagierter Regisseur die Schweizer Erstaufführung von Kohouts "Armer Mörder", Shakespeares "Hamlet", Ibsens "Die Wildente", Bonds "Die See", Büchners "Dantons Tod", →Max Frischs "Andorra", Millers "Hexenjagd", Horváths "Glaube Liebe Hoffnung", Büchners "Woyzeck", →Frank Wedekinds "Lulu", 1978 als Gast →Herbert Meiers "Bräker". 1977/78 zusammen mit →Jean Grädel und →Walter Hess im Leitungsteam und 1977–79 Regisseur am →Theater an der Winkelwiese Zürich (Synges "Nebelschlucht" zusammen mit Becketts "Damals", beide als Schweizer Erstaufführung; "Fall Haus Usher und als Zugabe die schwarze Katze", eine eigene Dramatisierung zweier Erzählungen von Poe). 1980–84 Oberspielleiter des Schauspiels am →Stadttheater St. Gallen unter der Direktion von →Glado von May (unter anderem →Hansjörg Schneiders "Der liebe Augustin", die Uraufführungen von →Markus Michels "Tanz der Krähen" und "Hilde Brienz", Shakespeares "König Lear", Becketts "Endspiel", Büchners "Woyzeck"). R führte zudem Regie am →Atelier-Theater Bern (unter anderem 1980 Ibsens "Gespenster", 1983 Williams’ "Endstation Sehnsucht", 1990 Priestleys "Ein Inspektor kommt", 1994 die Schweizer Erstaufführung von Millers "Talfahrt"), am →Theater Heddy Maria Wettstein in Zürich (1993 Dostojewskis "Der Grossinquisitor", 1996 Fritz Hochwälders "Der Flüchtling") und an diversen deutschen Bühnen, unter anderem in Memmingen, Landshut, Osnabrück sowie kontinuierlich am Stadttheater Pforzheim und seit 1986 am Theater Die Färbe in Singen. 1998 setzte er als Regisseur und Bühnenbildner für die Open Opera in St. Gallen die Uraufführung von Alfons Karl Zwickers Oper "Die Höllenmaschine" (nach Cocteau) in Szene.

Auszeichnungen

  • 1981 grosser Preis am Winterthurer Theater-Mai für R.s St. Galler Inszenierung von Schneiders "Das Kalbsfell".


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Frederik Ribell, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1489–1490, mit Abbildung auf S. 1489.

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