Yusef Kayrooz

Aus Theaterlexikon - CH
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* 17.4.1926 Sydney (AUS).

K., Australier libanesischer Herkunft, studierte Gesang in London, Mailand und bei Franz Völker an der Hochschule für Musik in Stuttgart. Engagements 1959–62 an der Städtischen Bühne Ulm, 1962–72 am →Stadttheater Luzern und 1972–74 am Landestheater Linz. In Luzern zählte K. unter den Direktoren →Horst Gnekow und →Kraft-Alexander zu den Publikumslieblingen. Der vielseitige jugendliche Heldentenor debütierte am Stadttheater als Don José in Bizets "Carmen". Knapp zehn Jahre später verabschiedete er sich als Duca di Mantova in Verdis "Rigoletto". Dazwischen war der eindrucksvolle Interpret K. in verschiedensten Aufgaben erfolgreich. So zählten neben Tamino in Mozarts "Die Zauberflöte", Rodolfo in Puccinis "La Bohème" und Pinkerton in dessen "Madama Butterfly" sowie den Verdi-Partien Otello in der gleichnamigen Oper, Alfredo in "La Traviata", Alvaro in "La forza del destino" und Manrico in "Il Trovatore" verschiedene Rollen in seltener aufgeführten Werken zu seinem Repertoire, etwa Nadir in Bizets "Les Pêcheurs de perles", Nureddin in Peter Cornelius’ "Der Barbier von Bagdad", die Titelpartie in Giordanos "Andrea Chénier", Mathias Freudhofer in Wilhelm Kienzls "Der Evangelimann", Hugo von Ringstetten in Lortzings "Undine", Chevalier Des Grieux in Massenets "Manon", der Mann mit dem Esel in Orffs "Die Kluge", Bacchus in Richard Strauss’ "Ariadne auf Naxos", Tom Rakewell in Strawinskys "The Rake’s Progress", Wilhelm Meister in Thomas’ "Mignon", Jacopo Foscari in Verdis "I due Foscari" und Carlo in dessen "Masnadieri". Seine komödiantische Begabung bewies K. unter anderem als Hermosa in Offenbachs "L’Ile de Tulipatan" und Lotteringhi in Suppés "Boccaccio". K. war ausserdem beteiligt an den Schweizer Erstaufführungen von Hermann Reutters "Die Brücke von San Luis Rey" (1963 als Manuel, Regie: →Walter Jockisch, musikalische Leitung: Ernst Hans Beer) und Menottis "Help, Help, the Globolinks!"(1971 als Timothy, Regie: Kraft-Alexander, musikalische Leitung: →Filip Razlag) sowie an der deutschsprachigen Erstaufführung von Ferenc Farkas’ "Der Wunderschrank" (1964 als Schreinermeister, Regie: →Edgar Kelling, musikalische Leitung: Beer). Als Gast trat er unter anderem in Brisbane, Canberra, Reims und an der Volksoper Wien (1971 Ismaele in Verdis "Nabucco") auf.



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Yusef Kayrooz, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 971–972.

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