Dramatische Kantonsschülergruppe, Chur GR

Aus Theaterlexikon - CH
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Amateurtheater, Sprechtheater auf Hochdeutsch

Die D. (abgekürzt: DKG) wurde 1968 auf Initiative eines Lehrers an der Bündner Kantonsschule gegründet und ergänzte zunächst mit Übungen in schauspielerischem Ausdruck (Sprecherziehung, Bewegung und Mimik) das Lehrangebot der Schule. Später wurden alle Aufgaben wie Organisation, Regie, Technik, Ausstattung und Musik sowie alle Rollendarstellungen von Schülerinnen und Schülern der Bündner Kantonsschule und des Bündner Lehrerseminars übernommen. Die D. erarbeitet meist jährlich ein Stück. Inszeniert werden vor allem Werke der Weltliteratur, zum Beispiel 1977 →Max Frischs "Santa Cruz", 1983 →Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen", 1985 →Friedrich Dürrenmatts "Ein Engel kommt nach Babylon", 1986 Millers "Hexenjagd", 1989 Peter Weiss’ "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats", 1991 die Schweizer Erstaufführung von Koltès’ "Roberto Zucco", 1994 Grabbes "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung", 1997 Tirso de Molinas "Don Gil von den grünen Hosen", 1998 Kleists "Penthesilea", 2000 Sartres "Die Fliegen" und 2002 Saint-Exupérys "Der kleine Prinz". Schulbedingt wechselt die Zusammensetzung der Gruppe häufig. In der D. machten unter anderem der Regisseur →Felix Benesch und der Schauspieler →René Schnoz ihre ersten Theatererfahrungen. Die rund fünf Aufführungen der Saison finden häufig im Frühjahr im →Stadttheater Chur, Chur GR oder in der Aula der Kantonsschule statt. Die D. wird durch Eintrittsgelder und Beiträge der Bündner Vereinigung für das Volkstheater (ein Regionalverband des →ZSV) finanziert. Verbandsmitglied: ZSV.



Autor: Sigi Blarer



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blarer, Sigi: Dramatische Kantonsschülergruppe, Chur GR, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 482–483.