Ernst Balzli

Aus Theaterlexikon - CH
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* 10.4.1902 Bolligen BE, † 3.1.1959 Bolligen BE. ∞ II. 1950 Alice Vischer, Schriftstellerin.

Der aus einer Arbeiterfamilie stammende B. besuchte 1918–22 das Lehrerseminar Muristalden in Bern und arbeitete 1922–46 als Lehrer in Grafenried. Er schrieb zwei Dutzend populäre, meist in Berndeutsch verfasste Stücke für das Volkstheater, die meist in einem ländlichen Milieu spielen und fast alle vom →Berner Heimatschutz-Theater, Bern BE aufgeführt wurden. Seine Mundart-Gedichte und Erzählungen veröffentlichte B. unter anderem in Rudolf von Tavels Zeitschrift "Die Garbe", deren Redaktion er 1934–54 angehörte. 1946–54 arbeitete B. als Programmgestalter des Radio Studios Bern. Seine populären →Gotthelf-Hörfolgen fanden ein positives Echo, riefen aber auch eine kritische Polemik des Basler Germanisten Walter Muschg hervor, was B. schliesslich zur Rückkehr in den Schuldienst 1954–58 in Bolligen bewog. Bühnenwerke: "Dr Schatte" (1927), "Gloube" (1929), "Stierenauge" (1930), "Beresina" (1930), "Ds Hagmatt-Jümpferli" (1931), "Herbstferie" (1932), "Familienaben im Chutzegrabe" (1935), "Ha a-n-em Ort es Blüemli gseh" (1936), "Festspiel zur Hundertjahr-Feier der Sekundarschule Kirchberg" (aufgeführt in Kirchberg BE 1936), "Schwöschter Anneli" (1937), "Wie ds Eveli gmurbet het" (1939), "Spys Gott, tränk Gott" (1944), "Der Schärer-Micheli" (1949), "Zwüsche Tür u Angle" (1956), "Stilli Wasser …"(1956). B. schrieb weitere Stücke für das Schul­theater und übertrug mit "Wätterfahne" (1956) das Lustspiel "Die Lokalbahn" von Ludwig Thoma ins Berndeutsche.

Literatur

  • Wahlen, Hermann: E. B., 1973.

Nachlass

  • Burgerbibliothek Bern.


Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Ernst Balzli, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 111.

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