Rafaële Giovanola

Aus Theaterlexikon - CH
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* 10.9.1960 Baltimore (USA). Cousine der Tänzerin →Sophie G. ∞ Rainald Endrass, Dramaturg.

Erster Tanzunterricht bei Juana Thürler in Mon­they, weitere Ausbildung bei Jacqueline Farelli in Lausanne und Sommerkurse bei →Serge Golovine in Genf und Rosella Hightower in Cannes. 1977–81 Studium bei Marika Besobrasova an der Académie Princesse Grâce in Monte Carlo mit →Migros-Ballettstipendium, 1977–81 parallel dazu Gesangsausbildung an der dortigen Musikakademie. 1990–95 ergänzende pädagogische Ausbildung in den Sommerkursen der Akademie. 1981/82 erstes Engagement als Solistin am Teatro Reggio Turin, 1982–90 Engagement am Ballett der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main/Ballett Frankfurt unter Egon Madsen und ab 1984 unter William Forsythe. Dort tanzte sie sowohl klassisches Repertoire als auch in Forsythes wichtigen Produktionen ("Gänge", "Artifact", "LDC", "Isabelle’s Dance", "Skinny", "Impressing the Czar", "France/Dance", "Say Bye Bye", "Same Old Story", "The Vile Parody of Adress", "The Loss of Small Detail") und arbeitete mit Jiří Kylián, →Uwe Scholz und Pa­trice Montagnon sowie weiteren zeitgenössischen Choreografen zusammen. Seit seiner Gründung 1990 tanzte G. im Choreographischen Theater von Pavel Mikulástik, bis 1997 in Freiburg im Breisgau, danach in Bonn: Unter anderem konnte sie als Gelsomina in "La Strada" und als Anna Ballontay in "Tanz und Liebesstunde" grosse Erfolge feiern (beide 1995). In Bonn auch Ballettmeisterin und Assistentin des Choreographischen Theaters. Erste Choreografien: Städtische Bühnen Frankfurt (Junge Choreografen 1982, 1985) und Städtische Bühnen Freiburg im Breisgau (1992). Für das Choreographische Theater Bonn schuf G. 2002 die Choreografie "Stand By (Me)" und 2003 "You’re Dead without a Story" (in Zusammenarbeit mit Marcelo de Melo). 2000 Gründung der eigenen Kompanie Cocoon Dance, mit der sie folgende Choreografien erarbeitete: 2000 "Jigaboo – Fight for Your Right to Be White" (gezeigt am Off Festival von Avignon, am Schrittmacher Festival in Berlin und Aachen sowie in Chengdu in China), 2001 "Silent Running" (gezeigt 2002 am Festival Tanzstrasse in Köln, Düsseldorf, Krefeld und Bonn sowie 2004 am Festival Westend in Leipzig) und 2003 "I’ll Be Your Mirror" (2004 eingeladen zum Festival Theaterzwang, dem 11. Festival freier Theater Nordrhein-Westfalens in Dortmund). In der Kritikerumfrage 1995 von "Ballett international/Tanz aktuell" wurde G. als "herausragende Tänzerpersönlichkeit" erwähnt.



Autorin: Marianne Forster



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Forster, Marianne: Rafaële Giovanola, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 717.

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