Christiane Hammacher

Aus Theaterlexikon - CH
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* 1.5.1939 Mannheim (D). Tochter des Schauspielers und Regisseurs →Rudolf H. und der Schauspielerin Lilo Rietzschel (später tätig unter dem Namen Liselotte H.). ∞ Edward Aniol, Komponist.

H. wuchs in Berlin, Karlsruhe und Bern auf und nahm Schauspielunterricht bei ihren Eltern. 1956 Debüt und bis 1960 erstes Engagement am →Atelier-Theater Bern, danach Engagements 1960–62 an den Städtischen Bühnen Oberhausen (Gladys in Wilders "Wir sind noch einmal davongekommen"; Delfine in Bahrs "Das Konzert"; Eve in Kleists "Der zerbrochne Krug"), daneben 1961/62 als Gast erneut am Atelier-Theater Bern, 1963–65 am →Stadttheater Luzern (rund zwanzig Rollen, darunter Elisabeth in der Schweizer Erstaufführung von Horváths "Glaube Liebe Hoffnung"; Shen Te in →Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan", Regie: →Horst Gnekow; Barblin in →Max Frischs "Andorra"; Franziska in Lessings "Minna von Barnhelm"), 1965–73 am Düsseldorfer Schauspielhaus (Susanne in Beaumarchais’ "Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit", Mara in Claudels "Die Verkündigung", Marie in Kipphardt/Lenz’ "Die Soldaten", Regie jeweils: Jean-Pierre Ponnelle; Ala in der deutschsprachigen Erstaufführung von Mrożeks "Tango" und Zilla in der Uraufführung von →Friedrich Dürrenmatts "Porträt eines Planeten", Regie jeweils: Erwin Axer; Titelrolle in Strindbergs "Fräulein Julie"), 1973–83 an den Münchner Kammerspielen (Fanny Krull in Sternheims "Die Kassette"; Beatrice in Shakespeares "Viel Lärm um nichts"; Franziska in Lessings "Minna von Barnhelm", Regie: Dieter Dorn; gnädige Frau in Genets "Die Zofen"; Gina Ekdal in Ibsens "Die Wildente"; Charlotta Iwanowna in Tschechows "Der Kirschgarten", Regie: Ernst Wendt). Seit 1983 ist H. als freischaffende Schauspielerin tätig, sie ging mit der Bühnenshow "Chan-Songs" auf Tournee, spielte unter anderem an der Komödie am Kurfürstendamm Berlin (1987 Sophie in Karl Glassauers "Casanova auf Schloss Dux" mit Johannes Heesters als Casanova, auch auf Tournee) und an der Komödie am Bayerischen Hof München (unter anderem 1992 in Cocteaus "Die schöne Gleichgültige") und gab Gastspiele mit dem Monolog "Gebranntes Kind sucht das Feuer" (nach Cordelia Edvardson). 1989–97 ging sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten Gunnar Möller in "Loriots dramatische Werke I + II" auf Tournee. Seit 2000 arbeitet H. in Frankfurt am Fritz Rémond Theater im Zoo (Toinette in Molières "Der eingebildete Kranke", Clementine in Kohlhaase/Zimmers "Fisch zu viert", Laura in Peter Shaffers "Laura und Lotte"). Zudem verkörperte H. zahlreiche Fernsehrollen.

Auszeichnungen

  • 1985 Roswitha-Ring für ihre Darstellung der Marie in Shakespeares "Was ihr wollt" bei den Festspielen Gandersheim.


Autorin: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia: Christiane Hammacher, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 790.

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