Eleonore Heuss

Aus Theaterlexikon - CH
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* 9.12.1918 Leipzig (D). Tochter des Schweizer Musikkritikers und ‑schriftstellers Alfred (Valentin) H.

In Leipzig aufgewachsen, besuchte H. 1940–42 die Schauspielschule des Dresdner Konservatoriums. 1942 Übersiedlung in die Schweiz, bis 1944 erste Engagements am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (neben kleineren Aufgaben unter anderem Titelrollen in Lessings "Emilia Galotti" und Shaws "Die heilige Johanna") und als Gast in Zürich am →Bernhard-Theater und →Schauspielhaus sowie am →Stadttheater Bern, zu dessen Ensemble sie 1944–47 gehörte. Dort spielte sie als Sentimentale und als jugendliche Heldin unter anderem erneut die Titelrolle in Shaws "Die heilige Johanna" (Regie: →Werner Kraut), Rosalinde in Shakespeares "Wie es euch gefällt" (Regie: →Paul Kalbeck), das Stubenmädchen Louka in Shaws "Helden", Thekla in Schillers "Wallensteins Tod" und Elvira in Cowards "Fröhliche Geister". 1947–53 war H. unter der Direktion von →Albert Wiesner Ensemblemitglied am →Stadttheater Luzern, wo sie zahlreiche Rollen derselben Fächer verkörperte, darunter Klärchen in Goethes "Egmont", Mariamne in Hebbels "Herodes und Mariamne" (Regie: Kraut), Gretchen in Goethes "Faust I" (Regie: Wiesner), Violäne in Claudels "Mariä Verkündigung", die Titelrolle in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn" (Regie beide: →Hans Gaugler), Beatrice in Schillers "Die Braut von Messina", Edrita in Grillparzers "Weh dem, der lügt!"(Regie: →Emil Mamelok), Julia in Anouilhs "Romeo und Jeannette", Lady Windermere in Wildes "Lady Windermeres Fächer", Luise in Schillers "Kabale und Liebe", Desdemona in Shakespeares "Othello" (Regie: →Ernst Dietz) und Königin Anna in Eugène Scribes "Ein Glas Wasser". Nach ihrem Luzerner Engagement zog sich H. von der Bühne zurück; 1958 trat sie allerdings nochmals am →Theater am Central in Zürich auf.



Autorin: Tanja Stenzl



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Stenzl, Tanja: Eleonore Heuss, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 838–839.

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