Lukas Dietschy

Aus Theaterlexikon - CH
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* 1.2.1946 Basel, † 21.3.2003 Basel. ∞ 1992 Diana Sarova, Sängerin.

Studium der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (Diplom 1972). 1977–79 Bühnenbildassistent an den →Basler Theatern, mehrere Bühnenbilder zu Produktionen des →Basler Jugendtheaters, da­runter 1978 zu "Spilt’s e Rolle?". 1980–82 Bühnenbildassistent an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin (1982 Bühnenbild zu Witkiewicz’ "Der Narr und die Nonne", Regie: Jens Ehlers). Seit 1982 als freischaffender Bühnenbildner tätig, regelmässige Zusammenarbeit mit →Stephan Müller am →Theater Basel, Basel BS (1988 "Jakob von Gunten" nach →Robert Walser, 1989 Kleists "Prinz Friedrich von Homburg", 1992 →Felix Praders "Mütter und Söhne" nach Javier Tomeo), an den Städtischen Bühnen Nürnberg (1984 "Pallaksch" nach Ernst Herbeck, Heinar Kipphardt und anderen, 1985 Becketts "Endspiel", 1986 "Schuld und Sühne" nach Dostojewski), am Schauspiel Köln (1986 Becketts "Endspiel"), am Theater am Turm Frankfurt am Main (1987 "Der Prozess" nach Kafka), am Nationaltheater Mannheim (unter anderem 1990 "Schuld und Sühne" nach Dostojewski) und am →Theater am Neumarkt in Zürich (1994 Peter Weiss’ "Marat/Sade", Regie: Müller). Ausserdem stattete D. 1983 am Theater am Neumarkt die Uraufführung von Paul Scheerbarts "Regierungsfreundliches Theater" aus, 1987 in Nürnberg Kroetz’ "Furcht und Hoffnung der BRD" (Regie: Hansjörg Utzerath). Er arbeitete am Landestheater Salzburg, am Theater Gruppe 80 Wien, am Schauspiel Bonn (1990 "Forschungen eines Hundes" nach Kafka, Regie: Marleen Stoessel) und am Theater Basel 1992 ("Der Räuber" nach Walser in der Regie von →Nikola Weisse und →Michael Maassen). Es folgten weitere Arbeiten mit Weisse in der freien Szene (1996 "Madame Thérèse" nach Cendrars, 1999 "Das letzte Tor" nach Tahar Ben Jelloun). D. schaffte nichtnaturalistische, ausdrucksstarke Einheitsräume mit Licht als wesentlichem Gestaltungselement. Ab 1994 war D. vermehrt als Architekt und Ausstellungsgestalter tätig, ab 1998 war er Dozent für szenisches Gestalten an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich.

Auszeichnungen

  • 1985 erster Preis beim schweizerischen Nationalen Stipendienwettbewerb für Bühnenbildner,
  • 1986 Förderungspreis zur Josef Kainz-Medaille der Stadt Wien.


Autor: Alfred Ziltener



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Alfred Ziltener: Lukas Dietschy, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 467–468.

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