Urs Richle

Aus Theaterlexikon - CH
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* 24.6.1965 Wattwil SG.

Nach einer abgebrochenen Lehre als Radio- und Fernsehelektroniker Ausbildung zum Primarlehrer. Nach einem Jahr Lehrtätigkeit folgte 1989–92 ein dreijähriger Aufenthalt in Berlin, wo R. zunächst ein Studium der Soziologie und Philosophie begann und sich dann dank verschiedener Stipendien vermehrt dem Schreiben zuwenden konnte. In seinem ersten, autobiografisch geprägten Roman "Das Loch in der Decke der Stube" (1992) verarbeitete er seinen Wegzug aus der Schweiz nach Berlin. Seit 1993 lebt R. als freier Schriftsteller in Genf. Neben seinen Romanen (1993 "Mall oder Das Verschwinden der Berge", 1996 "Der weisse Chauffeur", 1998 "Hand im Spiel", 2001 "Fado Fantastico") und Erzählungen schrieb R. Theaterstücke. "Das Loch in der Decke der Stube", eine von R. dramatisierte Fassung seines Romans, wurde am →Theater für den Kanton Zürich uraufgeführt (24.3.1997, Regie: →Paul Weibel) und das Dramolett "Die Fischer" vom →Berner Ensemble im →Theater 1230 (6.12.1997, Regie: →Beatrix Bühler). 1996/97 nahm er an der Drehbuchwerkstatt München teil und verfasste unter anderem das Drehbuch für den Spielfilm "Späte Heirat" (2000). R. übersetzte auch aus dem Französischen, beispielsweise das Theaterstück "Sale histoire" von →Olivier Chiacchiari ("Miese Geschichte", 1999) und verfasste Hörspiele (die Hörspieldramolette "Der Lügner" und "Die Fischer", produziert vom Schweizer Radio DRS, 2000). Daneben Tätigkeit als Zeichner und Bildhauer. Er war Mitglied der →Gruppe Olten.

Auszeichnungen

unter anderem

  • 1994 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung,
  • 1999 Drehbuchförderpreis der →SSA für "Späte Heirat",
  • 2004 Anerkennungspreis der St. Galler Kulturstiftung für sein bisheriges Gesamtwerk.


Autor: Peter Arnold



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Peter, Arnold: Urs Richle, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1491–1492, mit Abbildung auf S. 1491.

Normdaten

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